Lade Inhalt...

Heilen mit Akupressur - Mit Fingerdruck gegen die häufigsten Beschwerden

©2015 0 Seiten

Zusammenfassung

Akupressur, die chinesische Fingerdruckmassage, ist ein Bestandteil der traditionellen chinesischen Medizin. Auf der Grundlage genauer Beobachtungen der gesetzmäßigen Zusammenhänge zwischen Natur, Mensch und Kosmos schufen die alten Chinesen ein System, mit dem Sie nicht nur in der Lage waren, Krankheiten zu heilen, sondern auch zu verhindern.

Immer mehr Menschen denken um und begreifen, dass es nicht ausreicht, vorhandene Symptome zu behandeln, um gesund zu sein. Hier kann die Akupressur eine unterstützende Rolle spielen, da auch ein Laie mit ihrer Hilfe einfache Beschwerden lindern und Krankheiten vorbeugen kann.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Akupressur und die traditionelle chinesische Medizin

Akupressur, die chinesische Fingerdruckmassage, ist ein Bestandteil der traditionellen chinesischen Medizin, die in China bereits seit tausenden von Jahren praktiziert wird. Sie ist wohl das älteste Medizinsystem der Welt. Auf der Grundlage genauer Beobachtungen der gesetzmäßigen Zusammenhänge zwischen Natur, Mensch und Kosmos schufen die alten Chinesen ein System, mit dem Sie nicht nur in der Lage waren, Krankheiten zu heilen, sondern auch zu verhindern. Dies illustriert auch ein altes chinesisches Sprichwort: „Ein hervorragender Arzt verhindert Krankheiten, ein mittelmäßiger Arzt behandelt noch nicht ausgebrochene Krankheiten, ein unbedeutender Arzt behandelt bestehende Krankheiten.“ Lange Zeit erhielt ein Arzt nur dann Lohn, wenn der Patient gesund blieb. Dies erforderte natürlich auch die aktive Mitarbeit des Patienten und betraf das Gleichgewicht in seiner ganzen Lebensführung – der Ernährung, der körperlichen Aktivität, seinen Kontakten und Beziehungen, dem Beruf und der Einstellung zum Leben. Eine Art ganzheitlicher Heilkunde, von der wir in der heutigen Zeit und besonders im Westen mit unserem isolierten Betrachten der Symptome weit entfernt sind. Aber immer mehr Menschen denken um und begreifen, dass es nicht reicht, das gerade einmal vorhandene Symptom zu behandeln, um gesund zu sein. Man muss erstens die tatsächliche Ursache entdecken und behandeln und zweitens sich vorbeugend aktiv um seine Gesundheit und das Gleichgewicht im Leben kümmern. Hier kann die Akupressur eine unterstützende Rolle spielen, da auch ein Laie mit ihrer Hilfe einfache Beschwerden lindern und Krankheiten vorbeugen kann.

Yin und Yang und die 5 Elemente

Nach den alten Chinesen bewegt sich die Energie der Schöpfung ständig zwischen zwei Extremen wie oben und unten, Tag und Nacht, Sommer und Winter und Leben und Tod. Dabei werden zum Beispiel Tag und Nacht nicht als Gegensätze angesehen, sondern wechseln einander ab. Der Tag bringt die Nacht und die Nacht den Tag hervor, fließend gehen Sie ineinander über. Dies ist das Gesetz von Yin und Yang. Beide gehen aus dem Göttlichen, dem Tao hervor. Im Kreissymbol entspricht das Ganze dem Tao, die eine Hälfte dem Yin, die andere dem Yang. Der kleine Kreis bedeutet, dass in jedem Yin, also auch in der dunkelsten Nacht etwas Yang und in jedem Yang, auch dem hellsten Tag etwas Yin vorhanden ist. Wenn die Sonne scheint, entspricht dem Yang die Sonnenseite des Berges, dem Yin die Schattenseite. Auch die Meridiane (s. u.) sind entweder dem Yin oder dem Yang zugeordnet.

Yang: Sonne, Wärme, Feuer, Licht, Tag, Bewegung, Ausdehnung, Sommer, aktiv, männlich. Meridiane von Dünndarm, Blase, Drei-Erwärmer, Gallenblase, Dickdarm, Magen.

Yin: Mond, Kälte, Wasser, Dunkelheit, Nacht, Ruhe, Winter, Konzentrierung, passiv, weiblich. Meridiane von Herz, Niere, Kreislauf, Leber, Lunge, Milz.

Weitere Beobachtungen ergaben, dass sich im Jahreslauf fünf grundlegende Wechsel in der Energie ergeben: So wie im Frühling die Pflanzen beginnen zu wachsen und alles geboren wird, werden Sie im Sommer auf dem Weg zur Reife von der Sonne (Yang im Yang) gestärkt. Der Spätsommer ist dann die Zeit der Reife und Ernte. Im Herbst beginnt die Natur sich zurückzuziehen, bis im Winter die Zeit der Ruhe (Yin im Yin) anbricht. Der ganze Zyklus reicht von der Ruhe zum Tatendrang und wieder zur Ruhe, vom Yin zum Yang, vom Tod zum Leben und wieder zurück. Symbolhaft benannten die Chinesen diese 5 Zyklen mit 5 Elementen, wobei jedem dieser Elemente bestimmte Meridiane, Organe, Emotionen und Sinnesorgane zugeordnet sind.

Lebensenergie und Meridiane

Auf der Basis ihrer Forschungen über die Wechselbeziehungen zwischen Mensch (Mikrokosmos), Natur und Kosmos (Makrokosmos) entdeckten die alten Chinesen, dass die Lebensenergie Qi oder Ch`i die Grundlage jeglicher Substanz und allen Lebens ist. Im menschlichen Körper zirkuliert sie in energetischen Leitbahnen, die Meridiane genannt werden und auch die Organe versorgen, nach denen sie benannt werden. Dieses Netzwerk von Leitbahnen steht auch untereinander in Verbindung. Die 12 Hauptmeridiane verlaufen spiegelgleich auf beiden Körperseiten. Sie sind im inneren Verlauf mit den Organen verbunden, im äußeren mit Fingern und Zehen. Jeweils zwei von ihnen bilden ein Paar, gemäß den Gesetzen von Yin und Yang (s. o.). Insgesamt bilden Sie drei Energieumläufe in unserem Körper (in Klammern die Abkürzungen):

  1. Herzmeridian (He) und Dünndarmmeridian (Dü) mit Blasenmeridian (Bl) und Nierenmeridian (Ni)
  2. Kreislaufmeridian (KS) und Drei-Erwärmermeridian (Drei-E) mit Gallenblasenmeridian (Ga) und Lebermeridian (Le)
  3. Lungenmeridian (Lu) und Dickdarmmeridian (Di) mit Milz/Pankreasmeridian (Mi) und Magenmeridian (Ma).

Im Westen nicht bekannt ist die Funktion des Drei-Erwärmers. Er ist für die Heizfunktion des Körpers zuständig und regelt unter anderem  Wärmeproduktion und Stoffwechselaktivität über die Schilddrüse.

Daneben gibt es noch eine große Zahl weiterer Leitbahnen. Man kann sich das Ganze auch wie ein miteinander vernetztes Straßensystem vorstellen. Neben den Hauptmeridianen sind für dieses Buch noch zwei Sondermeridiane von Bedeutung, das Konzeptionsgefäß (KG) oder Ren Mai und das Lenkergefäß (LG) oder Du Mai, die entlang der Körpermittellinie über Bauch und Brust nach oben und über Kopf und Rücken nach unten führen.

Gesundheit und Krankheit

Ein ausgewogenes Verhältnis von Yin und Yang ist die Voraussetzung für die Gesundheit von Körper, Seele und Geist, wobei sich alle körperlichen und seelisch-geistigen Vorgänge gegenseitig beeinflussen. Die Energie eines Menschen ist nicht im Gleichgewicht und er wird krank, wenn die Harmonie zwischen Yin und Yang gestört ist und entweder das Yin oder das Yang ein Übergewicht erlangt, also ein Überschuss oder ein Mangel an Yin- oder Yang-Energie besteht.

Dann kann die Lebensenergie (Qi) nicht mehr richtig und ungehindert fließen. Meist ist das Qi aus dem Gleichgewicht geraten lange bevor es zur Ausbildung von Krankheitssymptomen kommt. Ein in der traditionellen chinesischen Medizin erfahrener Therapeut kann dies zum Beispiel über die Pulsdiagnose feststellen und helfen, Krankheiten zu verhüten.

Das Symptom oder der Schmerz ist ein Notsignal, das uns über eine energetische Unausgeglichenheit unterrichtet, die aufgrund einer körperlichen, seelischen oder geistigen Ursache eingetreten ist. Ist die Ursache für dieses Ungleichgewicht gefunden und behoben, beginnen auch die Symptome der Krankheit zu verschwinden.

Faktoren, die den Energiefluss behindern können sind:

  1. Äußere Faktoren wie Wind, Hitze, Kälte, Trockenheit oder Feuchtigkeit, Unfälle und Verletzungen.
  2. Innere Faktoren wie die Gemütszustände Angst, Zorn, Trauer, Sorge und übermäßige Freude oder Lust, Erbkrankheiten oder ungesunde Lebensweise (zum Beispiel falsches Essen, mangelnde Bewegung) und Dauerstress jeder Art.

Zur Behandlung dieser Faktoren werden in der chinesischen Medizin verschiedene Therapieansätze genutzt, die sich gegenseitig ergänzen:  Akupunktur und Moxibustion (Erwärmung von Akupunkturpunkten durch Beifußkraut), Massage und Akupressur, Diätetik (die jeweils individuell geeignete Ernährung), Atem- und Bewegungstherapien (Tai Chi und Chi Gong), die Verordnung pflanzlicher, mineralischer und tierischer Heilmittel. In der Regel werden zur Behandlung einer Krankheit mehrere sich in ihrer Wirkung ergänzende und unterstützende Therapieverfahren eingesetzt.

Akupressur und Akupunktur

Bei der Akupressur werden wie bei der Akupunktur bestimmte Hautpunkte stimuliert, die einen Einfluss auf die Energiebahnen unseres Körpers haben. Die meisten der Akupunktur- oder Akupressurpunkte liegen im Gewebe unter der Haut, entlang oberflächlich verlaufender Meridiane (Ausnahme sind die so genannten Extrapunkte = Ex). Man kann sie auch mit Schleusen oder Engpässen im Energiefluss der Meridiane vergleichen. Über diese Punkte lässt sich in unterschiedlicher Weise die Meridianenergie beeinflussen, wobei einige tiefgreifend wie Schaltpunkte, andere mehr symptomatisch wirken.

In der Akupressur wird mit manuellen Techniken wie Massage und Fingerdruck behandelt, in der Akupunktur, die die gleichen Punkte benutzt, mit feinen Stahlnadeln (zuweilen auch Nadeln aus Edelmetall). Durch Akupunktur erreicht man eine wesentlich tiefgreifendere und umfassendere Stimulation.

Ziel von beiden ist, das energetische Gleichgewicht von Yin und Yang in Geist und Körper wiederherzustellen, nach den Gesetzen der fünf Elemente. Es soll eine harmonisierende und damit beschwerdelindernde Wirkung auf die Funktionen unseres Körpers und seiner Organe erreicht werden. Auf diese Weise zu arbeiten erfordert natürlich eine umfassende und gründliche Ausbildung.

In der Selbstanwendung eignet sich Akupressur als einfaches und wirksames, allerdings begrenztes Mittel der Beschwerdelinderung.

Sehr verbreitet ist die  „Rezept-Akupunktur“, bei der eine Kombination bewährter Punkte für bestimmte Krankheiten gestochen wird. Das entspricht der Gabe eines Aspirins bei Kopfschmerzen und ist für den Notfall geeignet. Die traditionelle energetische chinesische Medizin versucht dagegen die Ursachen zu behandeln!

Wann sich Akupressur in der Selbstbehandlung eignet

Verzichten Sie auf eine Behandlung mit Akupressur

Wenn Sie sich an die Anleitungen in diesem Buch halten, sind schädliche Nebenwirkungen nicht zu befürchten. Gewarnt werden muss jedoch davor, regelmäßig wiederkehrende Symptome durch Akupressur zu unterdrücken. Es besteht sonst die Gefahr, dass die Krankheit weiter in die Tiefe gelangt und sich das hinter dem Symptom steckende Ungleichgewicht an einer ganz anderen Stelle, in einem neuen Gesicht und vielleicht sogar noch stärker wieder bemerkbar macht. Suchen Sie daher rechtzeitig einen in der traditionellen chinesischen Medizin erfahrenen Therapeuten auf.

Lage und Auffinden der Akupressurpunkte

Verwenden Sie zum Auffinden der Punkte das in China übliche individuelle Körpermaß. Danach entspricht die Breite des Daumenendgliedes oder die Länge des zweiten Mittelfingergliedes einem Cun. Drei Cun entsprechen einer Handbreite auf Höhe der mittleren Fingergelenke. Die Abstände unterscheiden sich von Mensch zu Mensch erheblich. Berücksichtigen Sie daher als Behandler das Maß der zu behandelnden Person, um die Punkte individuell richtig zu lokalisieren. Lokalisieren Sie die Punkte mit Hilfe eines Akupunkturatlas und tasten Sie dann die Haut nach den Lagebeschreibungen behutsam ab, bis Sie sicher sind, den Punkt gefunden zu haben. Oft liegen die Punkte in Vertiefungen, Hautfalten oder an Muskelansätzen. Ein Schmerz-, Druck, Spannungs-, Taubheits-, Kälte- oder Wärmegefühl oder eine Verhärtung ist ein Hinweis darauf, dass Sie einen Akupressurpunkt gefunden haben. Verwenden Sie nur die im Beschwerdeteil beschriebenen Punkte und halten Sie sich an die Behandlungsanleitungen. Schmerzende Punkte haben bei jeder Behandlung Priorität! An schmerzenden Stellen ist der Fluss der Energie gestört.

Behandlungstechnik

Wenn nicht anders angegeben, akupressieren Sie die Punkte senkrecht zur Hautoberfläche mit der Fingerkuppe. Für eine kräftige Akupressur kann man auch den Fingernagel nehmen. Bei schmerzenden Punkten sollte der Schmerz aufgelöst werden. Das bedeutet, mit Gefühl, solange zu akupressieren, bis der Schmerz nachlässt. Dabei aber nicht so fest drücken, dass man sich während der Behandlung verspannt.

Am besten beginnen Sie mit leichterem im Uhrzeigersinn kreisendem Druck, den Sie allmählich mit jeder Ausatmung steigern. Während der Massage sollte kein unangenehmes Schmerz- sondern lediglich ein Druckgefühl entstehen, ein so genanntes „Wohlweh“. Atmen Sie dabei ruhig, tief und gleichmäßig und konzentrieren Sie sich auf die Körpermitte. Haben Sie Schmerzen, stellen Sie sich vor, dass mit jeder Ausatmung mehr und mehr Schmerz aus Ihrem Körper entweicht.

Kräftigen Druck grundsätzlich kürzer, schwächeren länger ausüben. Starken Druck kann man 3-5mal hintereinander für einige Sekunden ausüben (in den Anleitungen ist immer die Gesamtzeit genannt), mittelstarken Druck bis etwa 10mal.

Bei Kindern immer mit leichtem Druck beginnen und Dauer und Druckintensität im Vergleich zu Erwachsenen deutlich vermindern (Kleinkinder und Babys maximal 20-30 Sekunden und nur sehr leicht drücken). Vergessen Sie nicht, sich bei den Fingerbreiten nach dem Maß des Kindes zu richten.

Eine leichte Stimulation kann man auf verschiedene Weise ausüben:

Behandlungsdauer

Akute Beschwerden kürzer und bis zu 3mal täglich akupressieren, wenn Ihnen dies gut tut. Chronische Beschwerden länger und alle zwei bis drei Tage behandeln.

Die Gesamtbehandlungsdauer ist sehr unterschiedlich und hängt von der Menge der Massagetechniken und Akupressurpunkte ab sowie von Ihrer individuellen Beschaffenheit. Grundsätzlich sollte die Gesamtbehandlungszeit und damit auch die Zeit pro Punkt kürzer sein, wenn Sie viele Punkte behandeln.

Ungefähre Richtwerte: Erwachsene 5-20 Minuten, Kinder maximal 10 Minuten und Babys maximal 4 Minuten.

Die Dauer der Behandlung eines Punktes kann zwischen 10 Sekunden bei starkem Druck bis etwa 2 Minuten bei leichtem Druck betragen. Wichtig ist, dass Sie auf Ihre Empfindung achten. Meist weiß man selbst, wann es genug ist. Überstrapazieren Sie Akupressurpunkte nicht.

Beschwerden von A-Z

Vorbereitung

Bereiten Sie die Behandlungsatmosphäre sorgfältig vor. Auf diese Weise sorgen Sie auch für eine bessere Wirkung der Akupressurbehandlung.

Allergisches Asthma

Ursachen:

Allergisches Asthma ist eine der gefährlichsten durch eine allergische Reaktion verursachte Beschwerde. Verschiedenste Pollen, Tierhaare und Hausstaub sind die häufigsten Auslöser. Manche Menschen reagieren aber auch auf eine plötzliche Wetteränderung mit Kälteeinbruch mit einem Asthmaanfall (Kälteallergie). Durch die anfallsweise Verengung der Bronchien kommt es bei Asthma nicht selten zu erheblicher Atemnot. Die meisten Patienten brauchen für die Erweiterung der Atemwege im Anfall spezielle Medikamente, die vom Arzt verschrieben werden müssen. Akupressur kommt ausschließlich als begleitende lindernde Maßnahme in Betracht. Wichtig ist, die verordneten Medikamente weiter zu nehmen, auch wenn Ihnen Akupressur hilft!

Akupressur:

Bei allergischem Asthma drücken Sie gleichzeitig LG 14 sowie zwei Punkte jeweils ½ Cun seitlich davon (s. u.). Anschließend das Brustbein von KG 17-21 aufwärts massieren (s. u.). Empfindliche Punkte behandeln, zum Schluss KG 21 drücken. Dann vom Brustbein ab sanft mit den Fingerspitzen unter dem Schlüsselbein mehrmals bis Lu 1 reiben, Lu 1 und 2 drücken (s.u.). Schließlich Di 4 und Milz 6 (s. Erkältung) aufwärts massieren.

Unter „Bronchitis“ finden Sie geeignete Punkte zur Kräftigung der Lunge und Linderung von chronischem Asthma, besonders wichtig sind Ni 25-27.

LG 14 großer Wirbel

Lage: Auf der Mittellinie der Körperrückseite, in der Vertiefung unter dem Dornfortsatz des meist leicht vorstehenden 7. Halswirbels (auf Schulterhöhe).

Stimulierung: Mit drei Fingerspitzen LG 14 und die zwei Punkte jeweils ½ Cun links und rechts, direkt seitlich davon, relativ fest, etwa 60 Sekunden lang behandeln. Auch bei HWS-Syndrom.

Kg 17 Mitte der Brust

Lage: In der Mitte des Brustbeins, im vierten Zwischenrippenraum, bei Männern auf Höhe der Brustwarzen.

Stimulierung: Mit der Daumenkuppe, nicht fest, etwa 1 Minute lang kreisend drücken. Die Manipulation soll nicht unangenehm sein. Massieren Sie anschließend mit der Daumenkuppe die Brustbeinmitte nach oben bis zu dem Punkt KG 21, in der Mitte des oberen Brustbeinrandes. Diesen mit verträglichem Druck stimulieren.

Lu 1 Residenz der Mitte und Lu 2 Wolkenpforte

Lage: 6 Cun seitlich der Körpermittellinie; 1 Cun unterhalb des Schlüsselbeins liegt Lu 1 und direkt unter dem Schlüsselbein Lu 2.

Stimulierung: Jeweils 30-60 Sekunden mittelfest kreisförmig massieren. Auch bei Husten.

Appetitlosigkeit

Ursachen:

Hinter dem Symptom Appetitverlust können sich zahlreiche ernste Krankheiten, z.B. des Verdauungssystems, der Nieren, beginnende Infektionen usw. verbergen. Aus diesem Grund sollten Sie bei länger bestehenden Beschwerden eine gründliche fachmännische Diagnose durchführen lassen. Einfache Ursachen für Appetitmangel sind psychische Probleme und Sorgen, Überarbeitung und Schlafmangel. Stress jeder Art, oft gemischt mit Bewegungsmangel führt ebenfalls zu Appetitverlust. Bei Kindern sind nicht selten Schulschwierigkeiten die Ursache. Werden wir älter, lässt auch oft durch das schwächer werdende Verdauungssystem der Appetit nach. Akupressur kann bei allen einfachen Ursachen helfen und bei ernsten Krankheiten nach Absprache mit dem Therapeuten eingesetzt werden.

Akupressur:

Zur Anregung der Magenfunktion Ma 41 (s. u.) drücken. Dann massieren Sie KG 12, das Zentrum des Magens (s.u.). Bei psychischen nervösen Beschwerden akupressieren Sie kräftig He 9 (s. u.). Stimulieren Sie außerdem Le 14 (s. Konzentrationsschwäche), Ni 16 (s. Erschöpfung) und Ma 27 (s. Verstopfung) sowie zur allgemeinen Anregung KS 6 (s. Brechreiz) und zur Kräftigung Ma 36 (s. Erschöpfung). Lassen Sie zum Abschluss einen Partner den Muskelstrang neben der Wirbelsäule hinunter massieren und dabei empfindliche Punkte akupressieren.

Ma 41 reißender Wildbach

Lage: Am Fußrücken, in der Mitte der Fußwurzel, zwischen zwei Sehnen.

Stimulierung: Mit der Fingerkuppe mittelfest 1-2 Minuten lang in Richtung Zehen hin stimulieren.

KG 12 Alarmpunkt des Magens

Lage: Etwa auf halber Höhe zwischen Brustbeinende und Nabel, 4 Cun oberhalb des Nabels.

Stimulierung: Bis 3 Minuten lang mittelfest nach oben hin massieren. Wichtiger Punkt bei Magen-Darm-Beschwerden. Nicht in der Schwangerschaft.

He 9 geringer Angriffspunkt

Lage: Am ringfingerseitigen Nagelfalzwinkel des kleinen Fingers.

Stimulierung: 1-2 Minuten lang mit dem Fingernagel mit noch verträglichem Druck akupressieren. Auch bei Kreislaufschwäche und zur Herzstärkung geeigneter Punkt.

Augenmüdigkeit

Ursachen:

Die Augen sind in unserer stark durch optische Reize geprägten Welt großen Belastungen ausgesetzt. Die Arbeit am Computerbildschirm, das Fernsehen, schillernde Leuchtreklamen und Plakate prägen das moderne Leben. Nach einer optischen Überanstrengung fällt es uns oft schwer, die Konzentration aufrecht zu erhalten, die Augen werden müde und schmerzen. Akupressurmassage hilft, Augen und Gesichtspartie zu erfrischen. Sie ist eine Wohltat für alle geistig Schaffenden, für Bildschirmarbeiter genauso wie für Schulkinder und Studenten.

Akupressur:

Die Handflächen kräftig warm reiben, dann viermal sanft von innen nach außen über die geschlossenen Augen streichen. Mit den Fingerkuppen mehrmals leicht kreisend vom äußeren Augenwinkel über die Schläfen bis zu den Ohren massieren. Mit den Daumenspitzen die Nackenlinie mehrmals in Richtung Ohr massieren, Bl 10 und Ga 20 (s. Kopfschmerzen) drücken. Nicht fest Bl 1 (gleich neben dem inneren Augenwinkel), Bl 2, Extrapunkt 3 und die Extrapunkte 5 drücken (s.u.). Mit den Fingerkuppen vom inneren Augenbrauenende bis zum äußeren, ebenso die direkt unter den Augen gelegenen Knochen mehrmals nach außen massieren. Den Druck der Fingerkuppen dabei nur auf die Knochen richten. Mit geschlossenen Augen je 10mal die Augäpfel nach rechts und links kreisen. Zum Schluss die warmen Hände 30 Sekunden auf die Augen legen.

Bl 2 Bambus sammeln

Lage: Am inneren, in Richtung Nase gerichteten Ende der Augenbrauen als kleine Vertiefung tastbar.

Stimulierung: Mit den Daumenkuppen mit mäßigem leicht kreisendem Druck 30-60 Sekunden drücken. Bei allen Augenbeschwerden.

Extrapunkt 3 Siegelhalle

Lage: Auf der Mittellinie zwischen den Augenbrauen, in Höhe der Nasenwurzel.

Stimulierung: Etwa 30-60 Sekunden mit mäßigem leicht kreisendem Druck akupressieren. Bei Beschwerden von Augen und Nase.

Extrapunkt 5

Lage: Etwa 1 Mittelfingerbreite hinter dem Kreuzungspunkt der Linie zwischen seitlichem Augenbrauenrand und äußerem Lidwinkel.

Stimulierung: Sanft und leicht kreisförmig 30-60 Sekunden stimulieren.

Blähungen, Völlegefühl, Verdauungsschwäche

Ursachen:

Am häufigsten kommt es zu Blähungen und Völlegefühl, wenn man zuviel gegessen hat oder ein Nahrungsmittel nicht verträgt. Weit verbreitet ist auch Verdauungsschwäche: Man fühlt sich bereits voll und gebläht, auch wenn man nur wenig gegessen hat. Die Ursachen für Blähungen und Verdauungsschwäche sind ausgesprochen vielfältig, da im hoch komplizierten Verdauungsprozess eine Vielzahl von Faktoren zusammen spielen. Der Darm etwa kann träge sein, verkrampft oder in seiner Resorptionsfähigkeit eingeschränkt. Möglicherweise werden zu wenig Verdauungsenzyme produziert, was an der Bauchspeicheldrüse, an Leber und Galle oder dem Dünndarm liegen kann. Aber auch starke nervliche Belastungen äußern sich leicht in Beschwerden des Verdauungssystems. Man spricht dann von einem nervösen Magen oder einem Reizdarm.

Da eine Vielzahl möglicher Erkrankungen hinter den genannten Beschwerden stecken können, ist eine genaue diagnostische Abklärung durch einen Fachmann erforderlich. Massage und Akupressur können oft die momentanen Beschwerden lindern. Spezielle Techniken bei Durchfall, Verstopfung und Übelkeit finden Sie unter den genannten Stichworten.

Praktische Tipps:

Ernähren Sie sich gesund und ausgewogen. Achten Sie darauf, was Sie vertragen. Räumen Sie sich genug Zeit für die Nahrungszubereitung und Nahrungsaufnahme ein, für Entspannung und Freizeit.

Blähungswidriger und verdauungsfördernder Tee: Pfefferminze, zerstoßene Kümmel-, Fenchel- und Anisfrüchte zu gleichen Teilen mischen und bei Bedarf 1-2 Tassen trinken (2 Tl pro Tasse als Aufguss, 10 Minuten ziehen lassen).

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Erscheinungsjahr
2015
ISBN (ePUB)
9783959120258
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2015 (März)
Schlagworte
TCM Gesundheit Alternativmedizin Massage Akupressur
Zurück

Titel: Heilen mit Akupressur - Mit Fingerdruck gegen die häufigsten Beschwerden