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Gesund und schlank mit Pu-Erh-Tee - Der Rote Tee aus China

©2015 0 Seiten

Zusammenfassung

Wundermittel für eine Figur nach Maß gibt es nicht. Aber zum Glück hält die Natur einige Pflanzen bereit, die ungeheuer wirkungsvoll sind. Die buddhistischen Mönche kennen viele Geheimnisse der Flora und Fauna und eines wird in diesem Buch zumindest teilweise gelüftet: Die positiven Auswirkungen des Pu-Erh-Tees auf den menschlichen Körper!

Die Marketingexperten haben dem Roten Tee aus China längst den reißerischen Titel „Fettkiller” verpasst, denn Pu-Erh-Tee kurbelt tatsächlich den Fettabbau an. Er wirkt außerdem wie eine echte Essbremse, zudem entgiftet und entschlackt er den Körper auch noch.

Dieses Buch zeigt, wie Sie die wohltuenden und gesundheitsfördernden Effekte des Pu-Erh für sich nutzen können.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Gesund und schlank mit Pu-Erh-Tee
  • Inhalt
  • Einleitung
  • Das Heilmittel aus der Tang-Dynastie
  • Botanik
  • Herkunft
  • Beschreibung
  • Herstellung
  • Qualitätsstufen
  • Richtlinien
  • Der Tee der Kaiser
  • Roter Tee und seine Vielfalt
  • Lagerung
  • Zubereitung
  • Geschmack
  • Süßen - aber bitte ohne Zucker
  • Pu-Erh-Produkte
  • Schlankmacher aus der Natur
  • Die Wirkungsweise
  • Die Harmonie von Körper und Geist
  • Entschlacken und Entgiften
  • Tee-Fasten
  • Kuren mit Tee und Getreide
  • Nie wieder Diät
  • Schlank auch in mittleren Jahren
  • Ein kaiserlicher Schluck für die Gesundheit
  • Roter Tee als Heilmittel
  • Traditionelle Chinesische Medizin
  • Pu-Erh als Behandlungsergänzung
  • Sanfter Heiler für Kinder
  • Heilwirkungen von A bis Z
  • Akne
  • Alkoholgenuß
  • Allergien
  • Arthritis
  • Asthmatische Beschwerden
  • Atemwegserkrankungen
  • Blähungen
  • Blasen- und Nierenleiden
  • Cellulitis
  • Chronische Müdigkeit
  • Darminfektionen
  • Durchfall
  • Erhöhter Cholesterinspiegel
  • Erkältungskrankheiten siehe Atemwegserkrankungen
  • Fieber
  • Gelbsucht
  • Gelenkschmerzen
  • Hämorrhoiden
  • Immunschwäche
  • Kopfschmerzen
  • Krampfadern
  • Lebererkrankungen
  • Lipämie
  • Magenbeschwerden
  • Muskelkater
  • Ödeme
  • Prämenstruelles Syndrom
  • Prellungen siehe Verbrennungen
  • Rheumatische Erkrankungen
  • Stoffwechselstörungen
  • Verbrennungen
  • Verstopfung
  • Roter Tee als Schönmacher
  • Wellness für die Haut
  • Wellness für die Haare

Einleitung

Wundermittel für eine Figur nach Maß gibt es nicht. Dabei bringen immer mehr Menschen immer mehr Pfunde auf die Waage, und fast alle Betroffenen würden Ihr Gewicht am liebsten über Nacht drastisch reduzieren. Das ist natürlich reines Wunschdenken. Aber zum Glück hält die Natur einige Pflanzen bereit, die ungeheuer wirkungsvoll sind. Die buddhistischen Mönche kannten schon vor ewiger Zeit unendlich viele Geheimnisse, die uns zum Teil noch heute verschlossen bleiben. Eins wird in diesem Buch zumindest teilweise gelüftet: Pu-Erh-Tee bewirkt im menschlichen Körper Erstaunliches!

Die Werbung hat dem Roten Tee aus China längst den reißerischen Titel „Fettkiller” verpaßt, aber ganz falsch liegen die cleveren Marketingexperten damit wirklich nicht. Denn Pu-Erh-Tee kurbelt tatsächlich den Fettabbau an. Er wirkt außerdem wie eine echte Eßbremse, und als wäre das alles noch nicht genug, entgiftet und entschlackt er den Körper auch noch. Hinzu kommen zahlreiche Wirkungsweisen, die ihn zu einem idealen Begleiter von unterschiedlichen Therapien machen. Beispielsweise stärkt Pu-Erh die Leber und das Immunsystem, er senkt die Blutfette und nicht zuletzt auch den Alkoholwert im Blut. Dabei wirkt der Tee trotz Koffein nicht so belebend wie Kaffee oder Schwarzer Tee, aber dafür belebt er Nerven und Gehirn gleichermaßen. Pu-Erh ist also auch in den Abendstunden das ideale Gesundheitsgetränk!

In China gilt Pu-Erh schon seit rund 1700 Jahren als ein „segensreiches Getränk für die Gesundheit”. Und so gehört Pu-Erh in der Hochkultur des Teetrinkens auch zu den bewährten Heilmitteln. Allerdings sind uns die Chinesen in dieser Beziehung einen Schritt voraus. Sie lesen keine Kalorientabellen und bewerten ein Lebensmittel auch nicht nach seinem Eiweißgehalt. Vielmehr beurteilen die Chinesen alle Nahrungsmittel auch nach ihrer Wirkung als Arznei. Und das bedeutet, daß Nahrung grundsätzlich eine heilende oder aber schädliche Wirkung hat. Dies ist abhängig von dem Zustand, in dem sich der jeweilige Mensch befindet. In Europa ist dieser Ansatz leider noch immer die Ausnahme. In der Regel ist Nahrung eben nur Nahrung und Medizin nichts anderes als Medizin. Eine Ausnahmestellung nimmt allerdings der Tee ein. Denn die milde Wirkung von Kamille und Co. wird in der Regel nicht in Frage gestellt. Nur in China wird diese Wirkungsweise eher belächelt. Denn im Vergleich zu den hochwirksamen Tees speziell aus der Provinz Yunnan haben die heimischen Kräuter einen nur sehr geringen energetischen Gehalt.

Keine Frage: Teesorten aus Yunnan zählen zu den besten der Welt. Und schon mit der Zubereitung beginnt eine Zeremonie, die das Tor zu einer neuen Welt öffnet. Denn Tee ist eben mehr als nur ein Getränk! Und er bedeutet auch mehr, als mal eben auf die Schnelle eine Tablette einzuwerfen. Denn Tee gibt uns die Chance, wieder ein Gespür für den eigenen, oft vernachlässigten Körper zu entwickeln. Wir können wieder lernen, die Verantwortung für unser Wohlergehen selbst zu tragen. Wir können bewußt vorbeugen, und wir können gesund erhalten.

Das Heilmittel aus der Tang-Dynastie

Pu-Erh-Tee wird seit mehr als 1700 Jahren in Yunnan angebaut. Diese „Provinz des ewigen Frühlings” im Südwesten Chinas gilt als die Geburtsstätte der Teekultur schlechthin. Und dort wird der Pu-Erh-Tee bereits seit der Tang-Dynastie (618-997) als ein „segensreiches Getränk für die Gesundheit” verehrt.

Doch nicht nur dort galt der Tee von jeher als Gesundheitsgetränk und Fettkiller, sondern auch in Tibet und Sichuan. Der Handel boomte, und Pu-Erh-Tee erlebte seinen allerersten Siegeszug. Der berühmte Arzt und Pharmazeut Zhao Xuemin (1719-1821) schrieb während der Tang-Dynastie in einem seiner Werke: „Dieser Tee ist wie kein anderer ein wirksamer Feind unnützen und schädlichen Körperfetts. Er unterstützt das Yin und das Yang und schafft so, wenn der Mensch ihn regelmäßig trinkt, ein langes und gesundes Leben”. Für Zhao Xuemin war dies mehr als nur Theorie: Er trank selbst täglich Pu-Erh-Tee und wurde 102 Jahre alt.

Doch Pu-Erh-Tee galt über viele Jahrhunderte hinweg als das Getränk der Kaiser. Das einfache Volk hatte zum hochwertigen Pu-Erh keinen Zugang, und selbst der Adel übergab ihn lediglich seinem Herrscher als ein Zeichen der Unterwerfung. Es wurden sogar schwere Strafen verhängt, wenn die Bewohner von Yunnan dabei erwischt wurden, diesen sehr wertvollen und seltenen Tee auch nur zu berühren. Schließlich wuchs Pu-Erh von jeher nur in sehr geringen Mengen und wurde auch nur in einer Höhe von rund 2000 Metern geerntet. Es war gar nicht daran zu denken, von diesem Tee der Kaiser, diesem Wunder der Natur zu kosten. Undenkbar – und angesichts des Strafmaßes damals auch unverzeihlich. Aufgehoben wurde das strikte Verbot erst im Jahre 1949, als Mao Tsedong in China die Regierungsmacht übernahm.

Übrigens ranken um die Entstehung des Tees in China unendlich viele Sagen. Glaubt man einer Legende, kam der buddhistische Mönch Brahmin 529 nach China. Er schlief während einer Meditation ein, und damit dies nicht noch einmal passieren konnte, schnitt er sich selbst mit einem Messer beide Augenlider ab. Die Lider fielen auf die Erde, schlugen aus, und es entwickelte sich daraus eine Pflanze: der erste Teestrauch. Er wurde zum Symbol ewiger Wachsamkeit.

Botanik

Herkunft

Pu-Erh-Tee ist mittlerweile über die Grenzen Chinas hinaus ein beliebtes Gesundheitsgetränk für Jung und Alt. Doch angebaut wird der original Pu-Erh-Tee auch heute noch ausschließlich in der Provinz Yunnan im Südwesten Chinas. Yunnan ist die achtgrößte Provinz des Landes und umfaßt ein Gebiet, das rund zehn Prozent größer ist als die Bundesrepublik. Yunnan ist mit seinen 390 000 Quadratkilometern ungefähr so groß wie der US-Staat Kalifornien und grenzt im Norden an Sichuan und Tibet. Im Westen und Süden liegen Myanmar, Laos sowie Vietnam, und im Osten erstrecken sich die Provinzen Guizhou und Guangxi. Doch Yunnan hat auch sonst eine Menge zu bieten und wird nicht zu Unrecht als die „Region des ewigen Frühlings” bezeichnet. Denn Yunnan überrascht mit fast allen Klimazonen: von tropischen Landstrichen bis hin zum Hochgebirge mit Bergen, deren Gipfel über 6000 Meter in den Himmel ragen. Auf nur zehn Quadratkilometern spielen sich gleichzeitig die unterschiedlichsten Wetterlagen ab. Die Provinz gilt als eine der schönsten Landschaften der Erde. Die Pflanzenvielfalt dort ist wohl einzigartig: Botaniker kamen auf über 18 000 verschiedene Arten – mehr als in irgendeiner anderen Region auf der Welt. Und so ist es nicht verwunderlich, daß die meisten Heilpflanzen, die in der Traditionellen Chinesischen Medizin eingesetzt werden, aus dem Hochland von Yunnan stammen. Es sind rund 90 Prozent aller Kräuter, Pilze und sonstige Pflanzen, die dort beheimatet sind.

In dieser chinesischen Provinz gibt es weder Industrie noch Umweltbelastungen, sondern jede Menge unberührte Natur. Die Hauptstadt Kunming mit ihren rund drei Millionen Einwohnern und ungewöhnlich vielen Forschungszentren wird in Fachkreisen als Zentrum der Traditionellen Chinesischen Medizin bezeichnet. Beispielsweise veröffentlichten Ärzte aus Kunming schon in den 70er Jahren verschiedene klinische Studien, aus denen hervorgeht, daß durch den Genuß von Pu-Erh-Tee der Cholesterinspiegel erheblich gesenkt werden kann.

Der Rote Tee übernahm seinen Namen von seiner Heimat: der Präfektur Pu-Erh im Distrikt Simao im Süden der Provinz Yunnan. In der kantonesischen Sprache heißt er „Bolei”, und seine wohl größten Anbaugebiete liegen rund um den Berg Liuchashan. Geerntet werden die Teeblätter außerdem im Distrikt I’bang im Süden von Yunnan. Auch dort sind die Bedingungen annähernd ideal, so daß der Tee seine heilenden Wirkungen voll entfalten kann.

Am Liuchashan befindet sich eine Gebirgslandschaft mit sehr mildem Klima ohne Frost, aber mit viel warmem Regen über das ganze Jahr verteilt. Hinzu kommt, daß der Boden rund um den Liuchashan sehr fruchtbar ist. Dort wuchsen übrigens auch die ersten wilden Teebäume überhaupt, und dort wurde zum allerersten Mal Tee kultiviert – nämlich in der frühen Han-Dynastie etwa 200 vor Chr. Und am Fuße des Liuchashan steht auch der „König aller Teebäume”. So nennen die Bewohner von Yunnan einen uralten Qingmao-Teebaum, der erst im Jahre 1961 von Botanikern im Urwald entdeckt wurde. Der „König der Teebäume” bringt es auf eine stattliche Höhe von 32,1 Metern. Sein Stamm hat einen Durchmesser von 1,03 Metern, und glaubt man den Menschen von Yunnan, ist dieser Baum fast 2000 Jahre alt! Trotz seines Alters liefert er allerdings noch heute besonders hochqualitative Teeblätter.

Beschreibung

Botaniker ordnen den Baum, der von dem chinesischen Professor Li Yongkang als Qingmao-Teebaum bezeichnet wird, der Unterart dayeh von Camellia assamica zu. Folglich gehören zu den Kameliengewächsen nicht nur Gartenziergewächse. Ebenfalls in diese Gattung fallen alle Teegewächse, die Grünen und Schwarzen Tee liefern. Der Qingmao-Baum gilt heute als der Urvater der in allen Anbaugebieten kultivierten Teebüsche.

Der Ursprung von Camellia assamica ist nicht exakt bestimmt worden. Botaniker vermuten jedoch, daß die Geburtsstätte dieser Pflanze irgendwo in den Bergen von Yunnan liegt. Zu erkennen ist der Tee, der wild zu einem Baum heranwächst, an seinen länglichen, fast eiförmigen Blättern, die stets grün sind. Die Blüten bestechen dagegen mit einem strahlenden Weiß und einem sehr intensiven Duft. Die Früchte dieses Teebaums sind verholzt und dreikantig.

Die Kultivierung des Qingmao-Teebaums erfolgt übrigens sehr unterschiedlich und ist bis heute nicht vollständig geklärt. Mit gutem Grund übrigens, denn sonst käme vielleicht schon bald Pu-Erh aus Indien oder Sri Lanka auf den Markt.

Jedenfalls deutet einiges darauf hin, daß der Lebensraum der Pflanze ganz bewußt verändert wird, um eine Bildung von Edelschimmel zu erzielen – ähnlich etwa wie bei der Herstellung von Edelpilzkäse. Vermutlich wird der Tee in speziell dafür hergerichteten Räumen künstlich feucht gehalten. Vielleicht ist dies eins der Geheimnisse um die Wirkungsweisen des Pu-Erh-Tees.

Herstellung

Nach der Ernte werden die großflächigen Blätter des Qingmao-Baums auf eine ganz spezielle Weise weiterverarbeitet. Dieses Verfahren ermöglicht es, daß die in den Blättern enthaltenen Wirkstoffe nicht wie üblich beim Fermentieren verlorengehen. Dies geschieht zum Beispiel bei Schwarzem Tee wie Darjeeling oder Ceylon. Bei diesen Sorten werden die Blätter voll fermentiert, und es entsteht ein gold- bis dunkelbrauner Teeauszug. Gesundheitswirksame Inhaltsstoffe werden bei diesem Verfahren weitgehend zerstört. Und gerade weil die Pu-Erh-Tee-Erzeuger eigene Wege gehen, entspricht guter Tee aus Yunnan auch heute noch einem Tee, wie er in China bereits vor fast zwei Jahrtausenden hergestellt wurde.

Für den Pu-Erh-Tee werden zunächst die geernteten Blätter getrocknet, bis ihr Feuchtigkeitsgehalt um rund 30 Prozent reduziert ist. Dann werden die Blätter gerollt, denn dabei brechen die einzelnen Zellen auf. Saft wird freigesetzt und kommt in Kontakt mit Sauerstoff. Jetzt beginnt die Fermentation! Denn der Zellsaft verbindet sich mit Sauerstoff, er oxidiert. Schließlich gärt er in einer feuchten Atmosphäre durch verschiedene Abbauvorgänge zelleigener Enzyme. Nun entsteht die rote Färbung.

Sobald die Teeblätter sich verfärben und ihren Geruch verändern, beginnt der Prozeß des Trocknens. Nur echte Kenner verstehen sich darauf, diesen Zeitpunkt exakt zu bestimmen. Und nur sie bürgen damit für echte Qualität. Denn besonders die Dauer der Fermentation entscheidet über Aroma und Charakter des Tees. Je kürzer dieser Vorgang dauert, desto intensiver ist auch später die Farbe des Rohtees. Dauert der Prozeß dagegen wesentlich länger an, fällt der Tee entsprechend dunkel aus.

Nach dem Abbruch der Fermentation werden die Blätter heißer Luft ausgesetzt. Dadurch trocknet der Zellsaft direkt am Blatt, und dadurch entsteht später bei der Teezubereitung die für Pu-Erh so typische Farbe. Doch zunächst werden die fertigen Teeblätter nach Feinheit gesiebt. Je gleichmäßiger sie ausfallen, desto erlesener ist der Rohtee.

Bei einigen Teesorten wird ganz oder teilweise auf eine Fermentation verzichtet. Bei Grünem Tee werden beispielsweise direkt nach dem Welken die in den Blättern enthaltenen Fermente durch Dampf zerstört. Folglich kommt es nicht zu einer Fermentation. Die einzelnen Blätter werden lediglich gerollt und anschließend sofort getrocknet. Bei Weißem Tee und Jasmintee wird die Fermentation sehr rasch abgebrochen. Dadurch werden die Blätter nur teilweise fermentiert.

Glaubt man der Legende, entwickelte sich dieses besondere Verfahren der Fermentation des Roten Tees, weil die Chinesen ursprünglich den Grünen Tee für einen längeren Zeitraum konservieren wollten. Dieses ebenfalls sehr gesunde Getränk sollte nämlich den weiten Weg zu den Kaisern antreten – natürlich ohne dabei an Geschmack und Wirkung zu verlieren. Noch heute umranken viele Geheimnisse die Herstellung in den Höhlen hoch oben in Yunnan. Weil vieles darauf hindeutet, daß der Pu-Erh noch nachreift, bezeichnen ihn viele Experten als post-fermentiert. So schreibt Carol Manchester in ihrem Buch „tea in the east”, daß es sich beim Roten Tee eigentlich um Grünen Tee handelt, der sich erst durch ein kontrolliertes Nachreifen verändert und seinen einzigartigen Charakter bekommt. Hierfür werden die größten grünen Teeblätter gepreßt, und Bakterienstämme verwandeln dann während einer jahrelangen Lagerung den ursprünglich Grünen Tee in Pu-Erh-Tee. Hält man sich an die Theorie von Carol Manchester, ist der Rote Tee eigentlich nichts anderes als ein nachbehandelter Grüntee. Gestützt wird diese These durch ein chinesisches Wörterbuch aus dem Jahre 350 n. Chr. Darin wird Tee als ein medizinisches Getränk beschrieben, das aus großen grünen Blättern hergestellt wird. Nach dieser Erläuterung werden die Blätter zu einem Kuchen zusammengepreßt und so lange fermentiert, bis sie sich rotbraun verfärbten.

Qualitätsstufen

Mit Pu-Erh-Tee verhält es sich ebenso wie mit gutem Wein: Je älter er ist, desto wertvoller ist er. Und leider auch umso teurer! Die besten von ihnen reifen um die 60 Jahre – übrigens im Gegensatz zu Schwarzem oder Grünem Tee, der möglichst frisch getrunken werden sollte.

Seit der als „Fettkiller” gepriesene Tee allerorts boomt, wird er auch zu Dumpingpreisen angeboten. Liegt’s an der neuen Beliebtheit? An dem immer härter werdenden Preiskampf? Wohl kaum. Vielmehr hält der Inhalt nicht immer, was die Verpackung verspricht!

In der Regel zeichnet sich die mindere Qualität auch durch einen niedrigen Preis aus. Zum einen wird meist an den Lagerkosten gespart und zu frischer Tee in den Handel geworfen. Zum anderen wird oftmals ein pulverförmiger Tee verarbeitet, der eigentlich nichts anderes als ein Abfallprodukt ist. In China wird dieser Tee erst gar nicht getrunken. Auch gepreßter Tee hat durch eine zu hohe Erwärmung einen Großteil der zuvor in den Blättern enthaltenen Vitamine, Mineralstoffe und Aminosäuren eingebüßt. In seiner Heimat werden diese Produkte nur hergestellt, um sie leichter in abgelegene Regionen liefern zu können. Hochwertig sind sie allerdings nicht!

Woran erkennt der Kunde nun aber einen guten Pu-Erh-Tee? Einen, der wirklich die überflüssigen Pfunde purzeln läßt? Wichtig ist, daß der Tee aus sehr ebenmäßigen Blättern und frei von Verunreinigungen ist. Und leider spricht auch ein hoher Preis für eine hohe Qualität. Denn im Hauruck-Verfahren läßt sich nun einmal kein Pu-Erh-Tee herstellen und in aller Herren Länder verschiffen. Das wäre toll, ist aber unmöglich! Doch nur eine herausragende Qualität bürgt schließlich auch für eine zufriedenstellende Wirkungsweise. Außerdem können hochwertige Teesorten sogar bis zu viermal aufgebrüht werden. Weder Aroma noch Charakter gehen dabei verloren! Tee, der auch nach fünf Minuten noch blaß und ohne Farbe ist, kann gar nicht hochwertig sein! Hochqualitativer Pu-Erh-Tee muß beim ersten Aufguß nur wenige Sekunden ziehen und verändert seine Farbe rasch zu einem dunklen Braun. Das ist echte Qualität!

Geregelt wird der Export des Rotes Tees durch die staatliche Gesellschaft „China National Native Produce and Animal By-Products Import & Export Corporation”. Tochterunternehmen ist die Yunnan Tea Branch of China, die nicht nur die Qualität der für den Export bestimmten Ware bestimmt. Vielmehr ist diese Gesellschaft mit Produktionsstätten in Xiaguan, Menghau und Kunming auch der wichtigste Hersteller der Standardsorten. Die Qualität dieser Produkte ist durchgehend gut, wird aber noch unterteilt in Stufen von eins bis zehn. Die besten und damit auch teuersten Tees gehören zu der Qualitätsstufe eins. Sie zeichnen sich durch ein sehr feines Aroma und eine besonders hohe Wirkungsweise aus. Die Qualitätsstufe „superior” ist ausschließlich dem wahren „Tee der Kaiser” vorbehalten, der von einer einzigartigen Qualität ist und ausschließlich als Teeblätter gehandelt wird. Billigere Teesorten haben einen weniger ausgefeilten Geschmack und erzielen eine deutlich geringere Wirkung.

Rohtee wird in China schon als Teeblätter verpackt oder in die minderwertigeren Rechtecke oder runde Kuchen bzw. Ziegel gepreßt. Sie werden Brik oder Cake genannt, haben einen Durchmesser von etwa 15 Zentimetern und werden zum Teil noch in Bambusblätter verpackt und mit Fasern von Palmblättern verschnürt. Dabei wird nur hygienisch hergestellter Tee in loser Form oder in Teebeuteln wird für den Export freigegeben. Nur in Ausnahmefällen verlassen auch die seltenen Teenester oder -Pilze das Land.

Richtlinien

Noch heute unterliegen Anbau und Herstellung des Pu-Erh-Tees zahlreichen Richtlinien und wird durch die Provinzregierung streng kontrolliert. So darf nur hygienisch und qualitativ einwandfreier Rohtee exportiert werden – in immerhin rund 20 Ländern der Erde. Hierzulande gibt es Pu-Erh-Tee ausschließlich in Apotheken, Reformhäusern und Teegeschäften, in Frankreich sogar in gutsortierten Supermärkten.

Abgewickelt wird die Ausfuhr des Roten Tees ausschließlich von der stattlichen Gesellschaft „China National Native Produce and Animal By-Products Import & Export Corporation” (siehe oben).

Tip:

Achten Sie beim Kauf auf die ausdrückliche Kennzeichnung „Pu-Ehr! Nicht bei jedem Tee, der aus Yunnan stammt, handelt es sich auch um Pu-Erh! Ganz wichtig ist auch die Schreibweise! Denn hinter Puer verbirgt sich ein Anbau- und Verteilungszentrum von Tee. Hier werden jede Menge Teesorten produziert, die zwar alle den Vermerk „Puer” verdienen, aber absolut nichts mit dem Roten Tee Pu-Erh gemeinsam haben. Und es kommt noch schlimmer: Seit der Fettkiller aus China auch in Europa boomt, wird Pu-Erh eben nicht mehr ausschließlich in Yunnan gefertigt. Bei diesen Tees steht „Pu-Erh” lediglich für die Produktionsweise. Das muß aber nicht zwingend die Wirkungsweise des Getränks beeinträchtigen. Entscheidend sind schließlich der Rohstoff und vor allem das spezielle Verarbeitungsverfahren! Fraglich ist jedoch, ob dies bei allen Produkten der Fall ist! Generell gilt eben auch hier wieder, daß nur möglichst gleichmäßige und leider auch teure Ware entsprechende Qualität bietet.

Der Tee der Kaiser

Roter Tee und seine Vielfalt

Keine Frage: Pu-Erh-Tee boomt. Schon fast unübersichtlich ist die Vielfalt der angebotenen Produkte, die in der Werbung oftmals sehr aggressiv als absolute Fettkiller angepriesen werden. Aber nicht immer verbirgt sich dahinter auch der original Pu-Erh-Tee aus Yunnan, und noch seltener sind die angebotenen Sorten besonders hochwertig. Achten Sie beim Kauf vor allem auf die richtige Schreibweise des Namens „Pu-Erh” (siehe oben) und auf möglichst ebenmäßige Teeblätter. Kleinere Ästen oder Samen erhöhen nicht – wie manchmal behauptet wird – die Wirkungsweise des Tees. Sie sind schlicht und ergreifend Verunreinigungen! Folglich handelt es sich um minderwertigen Tee!

Hier einige Beispiel von verschiedenen Teesorten, die hierzulande im Handel erhältlich sind:

Qingmao Pu-Erh gilt als der Fettkiller schlechthin. Kein Wunder, denn hierbei handelt es sich um den wohl ursprünglichen Pu-Erh-Tee. Diese Sorte besteht aus sehr großflächigen, regelmäßigen Blättern, die teilweise allerdings noch mit Samenkörnern und kleinen Ästchen vermischt sind. Hergestellt wird der Qingmao aus dem ganzen Blatt des in den Bergen Yunnans wildwachsenden Qingmao-Teebaums.

Standard Pu-Erh ist eine Ware von durchschnittlicher Qualität, die aus mittelgroßen Blättern besteht. Für diesen Tee, der zur Zeit am häufigsten in Deutschland auf den Markt kommt, werden vor allem die Spitzen verwendet. Angebaut wird der Rohtee auf Plantagen.

Feinster Pu-Erh Tee besteht in erster Linie aus sehr kleinen Blättern. Dieser Tee hat die sehr schöne rötliche Farbe des durchgereiften Pu-Erh-Tees und zeichnet sich durch ein besonders erlesenes Aroma aus.

Cha Huang Pu-Erh wird auch als „King of Pu-Erh-Tee” gehandelt. Angeblich ist er von einer Qualität, wie sie einst für den kaiserlichen Hof vorbehalten war. Und aus diesem Grund ist er auch recht teuer.

Der Preis schwankt auch hierzulande je nach Wechselkurs und Fantasievorstellung der Exporteure. Durchschnittlich kosten 100 g dieses Tees rund 20 Mark. Hergestellt wird der Cha Huang Pu-Erh aus sehr feinen, roten Blättern, die an den Spitzen im oberen Teil des Teebaumes wachsen.

Tuo Cha Pu-Erh ist nichts anderes als in Schwalbennestform gepreßter Pu-Erh-Tee. Teilweise wird dieser Rohtee auch gemahlen und in Form von Aufgußbeuteln verkauft. Diese Beutel werden in Europa gefertigt und sind sehr teuer.

Mini Tuo Cha Pu-Erh besteht aus fünf Gramm schweren und fingerhutgroßen Schwalbennestern, die für ungefähr einen halben Liter Wasser ausreichen. Auch diese Teeform ist nicht gerade preiswert!

Chi Tse Beeng Cha (Yunnan) Pu-Erh ist ein Rohtee, der fladenförmig gepreßt wurde. Das Gewicht dieser Fladen schwankt, liegt aber durchschnittlich bei rund 350 g.

Original Pu-Erh ist übrigens auch in Teebeuteln erhältlich! Preise

und Sorten orientieren sich an der Importlage und sind sehr unterschiedlich.

Ursprungsabpackungen in Dosen oder Schachteln runden das Angebot von Pu-Erh-Tee in Deutschland ab. Das Angebot ist sehr vielfältig, und teilweise wird der Tee noch zusätzlich aromatisiert, zum Beispiel mit Chrysanthemen, Jasmin- oder Rosenblüten, Ingwer oder Ginseng.

Lagerung

Pu-Erh-Tee wird genau wie guter Cognac mit zunehmendem Alter immer kostbarer. Die besten Teesorten lagern bis zu mehrere Jahrzehnte ein. Und auch in der eigenen Küche müssen die Vorräte nicht direkt verbraucht werden. Wichtig ist nur die richtige Lagerung! Daß der Tee trocken liegen muß, versteht sich von selbst. Außerdem gibt es für Pu-Erh-Tee noch zwei goldene Regeln:

Der Rote Tee aus China darf niemals direkt neben Gewürzen aufbewahrt werden. Und er sollte nicht hermetisch versiegelt werden!

Zubereitung

Für die Zubereitung des Pu-Erh-Tees gibt es zahlreiche verschiedene Beschreibungen. Sicher, es ist immer alles eine Frage des persönlichen Geschmacks. Doch nach der gründlichen Studie der Literatur und nach eigenen Erfahrungen kann folgende Vorgehensweise empfohlen werden:

Lassen Sie das Wasser zunächst aufkochen und dann auf ca. 80 Grad abkühlen. Niemals kochendes Wasser über den Tee gießen, da durch die starke Hitze zahlreiche Inhaltsstoffe zerstört würden. Nehmen Sie einen halben bis einen Teelöffel Tee je Tasse. Diese Dosierung entspricht vier bis acht Teelöffeln je Liter. Auf einen Teelöffel kommen ca. drei Gramm der losen Teeblätter.

Nun muß der Tee je nach Geschmack maximal zwei Minuten ziehen. Beim ersten Aufguß sollte der Tee bereits nach ca. 20 Sekunden abgeseiht werden. Vorsicht: Pu-Erh schmeckt sehr intensiv und wird schnell bitter! Übrigens empfiehlt es sich, die Blätter offen aufzugießen. Auf diese Weise können sie ihre Wirkungsweise voll entfalten.

Guter Pu-Erh kann übrigens, ähnlich wie der Grüne Tee, nach dem Abseihen der Blätter bis zu viermal aufgegossen werden. Bei einer eher durchschnittlichen Qualität ist es allerdings empfehlenswert, sich auf zwei Aufgüsse zu beschränken. Danach verliert der Tee einen Teil seiner Wirkung. Demnach erweist sich nach dem vierten Aufguß der Tee als preiswert, der zunächst etwas teurer war. Denn nur er schmeckt jetzt noch aromatisch, und nur er erzielt nach wie vor die gewünschte Wirkung.

Geschmack

Wie schmeckt er aber nun eigentlich, der „Schatz der Chinesischen Nation”? Diesen offiziellen Titel trägt der Pu-Erh nicht zu Unrecht, denn der würzige Geschmack hat schon so manchen Kaffeetrinker überzeugt. Ganz hartgesottene Koffeinfans versüßen sich den Umstieg zunächst mit Honig und vielleicht sogar mit Milch. Für die Chinesen ist dies zwar fast schon eine Todsünde, aber was soll’s. Hauptsache es schmeckt! Milch kann dem Gesundheitsgetränk jedenfalls nichts anhaben, und allein das zählt! Hauptsache der Umstieg vom Genußmittel Kaffee zum Gesundheitsgetränk Pu-Erh gelingt. Die Amerikaner nennen ihn deshalb sogar schon „Coffee Kicker”.

In der Tat erinnert der kräftige, erdige Geschmack des rötlichen bis kastanienbraunen Tees an Kaffee. Und je länger der Tee zieht, desto würziger wird das Aroma, das sich mit nichts vergleichen läßt. Nur wer ihn probiert hat, kann dies verstehen. Und nur wer mit ihm neue Vitalität erlangt hat, schwört auch auf Pu-Erh.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Erscheinungsjahr
2015
ISBN (ePUB)
9783959120227
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2015 (März)
Schlagworte
Abnehmen Diät Gesundheit
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Titel: Gesund und schlank mit Pu-Erh-Tee - Der Rote Tee aus China