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Fatburner: Abnehmen ohne Kalorientabelle

©2015 0 Seiten

Zusammenfassung

Wünschen Sie sich, gesund und fit durchs Leben zu gehen, dabei (fast) immer gut drauf zu sein und trotzdem ein paar Pfunde zu verlieren? Das können Sie schaffen, denn Fatburner sorgen für Wohlbefinden beim Abnehmen - nicht für Hunger und Entbehrungen. Sie müssen sich nur für die richtigen Nahrungsmittel entscheiden, also für solche, die dafür sorgen, dass das aufgenommene Fett nicht eingelagert, sondern sofort wieder verbrannt wird. Sie helfen Ihnen dabei, beim Essen abzunehmen.

Dieser Ratgeber hilft Ihnen dabei, fettverbrennende Lebensmittel für einen abwechslungsreichen Speiseplan auszuwählen. Er erklärt, wie Fatburner funktionieren und die Pfunde zum Schmelzen bringen. Ganz nebenbei lernen Sie bei der Lektüre, welche Lebensmittel Ihrer Figur schaden und wie Sie viel Fett schon beim Einkauf und bei der Zubereitung sparen können. Wichtige Tipps gibt’s auch für alle, die ihren Energiebedarf ankurbeln und zu einem positiveren Körpergefühl gelangen möchten. Doch bei allen guten Ratschlägen steht eines immer im Mittelpunkt: Spaß! Denn nur wenn Sie Spaß beim Essen haben, ändern Sie Ihre Essgewohnheiten auf Dauer und halten Ihr Gewicht ohne Quälerei und Verzicht.

So entdecken Sie die Lust am Essen neu – mit einem liebevoll gedeckten Tisch und vor allem ohne Kalorientabelle.
Mit Fatburnern können Sie aber nicht nur Ihre Ernährung, sondern Ihr ganzes Leben ändern. Sie gelangen mit dem veränderten Essverhalten zu einer neuen Aktivität – geistig und körperlich. Denn die ausgewählten Nahrungsmittel haben eine enorm hohe Nährstoffdichte und verhelfen Ihnen zu einer ungeahnten Vitalität.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


I. Vorwort

Jeder zweite Deutsche ist zu dick. Und die meisten von ihnen träumen von einer Figur nach Maß. Sie stürzen sich Jahr für Jahr in die neuste Diät, um auf die Schnelle rigoros abzuspecken. Doch nur wenige halten die Crashkur durch, und ein Großteil der selbsternannten Hungerkünstler bringt einige Wochen später sogar noch mehr Pfunde als zuvor auf die Waage. Mit dem Gewicht steigt der Frust, bis irgendwann nach etlichen süßen Trostpflastern der Leidensdruck so groß ist, daß erneut gehungert wird. Und schon ist der Jojo-Effekt da. Dabei könnte Abnehmen so einfach sein! Denn jeder Übergewichtige kann sein Gewicht ohne zu hungern reduzieren – mit einer simplen Ernährungsumstellung.

Haben auch Sie Interesse daran, gesund und fit durchs Leben zu gehen, dabei (fast) immer gut drauf zu sein und trotzdem abzuspecken? Sie können es schaffen, denn mit Fatburnern ist Abnehmen nicht mit Hunger und Verzicht verbunden, sondern vielmehr mit einem gesteigertem Wohlbefinden. Sie müssen nur ein neues Bewußtsein entwickeln und sich für die richtigen Nahrungsmittel entscheiden. Für solche, die dafür sorgen, daß das aufgenommene Fett nicht eingelagert, sondern sofort wieder verbrannt wird. Nutzen Sie dafür eine praktische Erfindung der Natur: Essen Sie Nahrungsmittel mit den Biostoffen, die das Fett aus den Lebensmitteln direkt in die Körperzellen transportieren, in denen sie auch gebraucht werden. Für Polster an Hüfte und Po bleibt da nichts mehr übrig. Und diese Biostoffe sind die sogenannten Fatburner. Sie helfen Ihnen dabei, beim Essen abzunehmen. Hunger können Sie dabei vergessen und Kalorien zählen am besten auch gleich!  Schließlich spielt es überhaupt keine Rolle, wieviel Sie essen – solange Sie das Richtige essen! Und solange sie es gezielt kombinieren!

Dieser Ratgeber versteht sich als ein Leitfaden, um diese fettverbrennenden Lebensmittel für einen abwechslungsreichen Speiseplan auszuwählen. Und das Buch verrät, wie Fatburner funktionieren und die Pfunde zum Schmelzen bringen. Ganz nebenbei lernen Sie bei der Lektüre, welche Lebensmittel Ihrer Figur schaden und wie Sie viel Fett schon beim Einkauf und bei der Zubereitung sparen können. Wichtige Tips gibt’s auch für alle, die ihren Energiebedarf ankurbeln und zu einem positiveren Körpergefühl gelangen möchten. Doch bei allen guten Ratschlägen steht eines immer im Mittelpunkt: Spaß! Denn nur wenn Sie Spaß beim Essen haben, ändern Sie Ihre Eßgewohnheiten auf Dauer und halten Ihr Gewicht ohne Quälerei und Verzicht. Seien Sie also nicht zu streng mit sich, denn kleine Sünden schlagen bei einer ausgewogenen Ernährung nicht zu Buche. Gönnen Sie sich ruhig etwas! Wer heute über die Stränge schlägt, spart morgen einfach Fett ein. Nicht der Verzehr eines Tages zählt, sondern die Menge Fett, die sie in einer Woche oder aber in einem Monat aufnehmen. Sie entscheiden, wann Sie Bilanz ziehen. Aber seien Sie ehrlich, und machen Sie die Ausnahme nicht zur Gewohnheit! Wer Fatburner mit Zucker und Fett auf den Speiseplan setzt, braucht sich über mangelnden Erfolg nicht zu wundern.

Wenn Sie aber den Fatburnern treu bleiben, können Sie selbst beim Abnehmen noch genießen – ohne schlechtes Gewissen und ohne Reue. Probieren sie statt Kalorien zu zählen lieber neue, vollwertige Rezepte für sich und Ihre Familie aus. Und entdecken Sie die Lust am Essen neu – mit einem liebevoll gedeckten Tisch und vor allem ohne Kalorientabelle.

Mit Fatburnern können Sie aber nicht nur Ihre Ernährung, sondern Ihr ganzes Leben ändern. Sie gelangen mit dem veränderten Eßverhalten zu einer neuen Aktivität – geistig und körperlich. Denn die ausgewählten Nahrungsmittel haben eine enorm hohe Nährstoffdichte und verhelfen Ihnen zu einer ungeahnten Vitalität. Und mit der richtigen Einstellung können Sie sich schlank denken. Sie schaffen es garantiert – mit Spaß!

II. Multitalent Fett

1. Am Anfang war das Fett

Ohne Fett hätten wir Menschen keine Überlebenschance! Denn genau wie die Tiere brauchen wir ein kleines Pölsterchen, damit unser Körper funktioniert. Besonders in den ersten Stunden nach der Geburt ist es für alle Säugetiere oftmals entscheidend, ob das typische braune Fett vorhanden ist. Über diese Fettschicht verfügen die meisten Säuger lediglich in den ersten Lebenstagen und -wochen. Später verschwindet sie vollständig. Anders als das weiße Fett zeichnet sich diese Substanz dadurch aus, daß sich in jeder Zelle mehrere kleine Fetttröpfchen befinden. Das hat einen lebenswichtigen Vorteil: Die erforderliche Energie ist erheblich schneller verfügbar, und dadurch kann ein Auskühlen des Organismus verhindert werden. Denn im Verhältnis zu einem Erwachsenen hat ein Baby eine deutlich größere Körperoberfläche, und daher geht Wärme bei ihm auch wesentlich schneller verloren. Wir Menschen sind heute in der Lage, unsere Neugeborenen beispielsweise durch Kleidung oder Wärmebettchen zu schützen. Tiere können das nicht. Und dennoch überlebt ihr Nachwuchs in der Regel auch in kühleren Regionen.

Schutz vor Kälte liefert die Natur. Mit sinkenden Temperaturen wird die Fettverbrennung angekurbelt und die eisernen Reserven eingeschmolzen. Fachleute bezeichnen diese natürliche Wärmeproduktion als „zitterfreie Thermogenese“. Ohne diesen Prozeß wären die Muskeln gezwungen, durch Zittern die erforderliche Wärme zu erzeugen.

2. Lebenswichtige Fettsäuren

Lebenswichtig ist Fett nicht nur, um die fettlöslichen Vitamine besser verwerten zu können. Ebenso notwendig sind auch Fettsäuren, die meist pflanzlicher Natur sind. Denn lediglich Pflanzen können den chemischen Aufbau der Fettsäuren verändern und sie zu einfachen oder mehrfach ungesättigten Fettsäuren verändern. Und genau die kann unserer Körper nicht selbst herstellen. Sie müssen über die Nahrung zugeführt werden – am besten in Form von Oliven-, Soja-, Avocado- oder Sonnenblumenöl. Aber auch Fisch ist ein wichtiger Lieferant.

Übrigens sind Fette, die einen großen Anteil an ungesättigten Fettsäuren enthalten, flüssig. Überwiegend gesättigte Fettsäuren haben eine feste Form und sind beispielsweise in Butter, Schmalz und Talg enthalten.

3. Der Energiespeicher

Fettzellen haben eine sehr sinnvolle Funktion: Sie speichern Energie in Form von Fett. Und die Zellen geben Fett bei Bedarf wieder ab – vorausgesetzt, die Depots sind nicht übervoll. Denn Fettzellen sind flexibel. Sie sind zwar normalerweise nur zwischen 0,3 und 0,9 Mikrogramm schwer, können jedoch bis zum 200fachen ihrer ursprünglichen Größe aufquellen. Und ist die Endgröße erst einmal erreicht, bilden sich neue Fettzellen. Während ein schlanker Mensch ungefähr 35 Milliarden Fettzellen hat, können es bei einem übergewichtigen schon über 160 Milliarden Zellen sein. Sie umlagern nicht nur die inneren Organe, sondern befinden sich zur Hälfte direkt unter der Haut. Bevorzugt an Hüfte, Oberschenkeln und Bauch. Lästige Pölsterchen bilden sich, und Übergewicht ist die Folge!

Tip:

Übergewicht dehnt das darüberliegende Gewebe, und die Haut wirkt meist sehr straff. Sobald die Pfunde purzeln, können die ersten Fältchen entstehen. Verhindern können Sie dies nur mit ausreichend Bewegung und einer intensiven Pflege.

Ganz ohne Fett geht’s auch in der Ernährung von heute nicht. Schließlich ist Fett der Energielieferant Nummer eins! Ein einziges Gramm bringt es schon auf 9,3 Kilokalorien, während in derselben Menge Eiweiß oder Kohlenhydrate lediglich 4,1 Kilokalorien stecken. Fett ist somit ein echtes Energiebündel! Dummerweise ist der menschliche Körper so ausgelegt, daß er mit möglichst wenig Energie auskommt. Beispielsweise reichen 250 Kalorien durchaus aus, um zehn Kilometer zu radeln. Wer aber nur wenig Bewegung hat, legt sich hier einem Stückchen Schokolade und dort einer Scheibe Käse rasch ein überflüssiges Depot zu. Denn die überschüssige Energie wird im Körper zu dem umgewandelt, was sie auch schon in der Nahrung war: Fett!

Doch Fett hat noch einen weiteren Nachteil: Es ruft kein Sättigungsgefühl hervor! Beim Verzehr von Kohlenhydraten und Eiweiß wissen wir in der Regel genau, wann wir genug haben. Beim Fett fehlt uns schon allein mangels Volumen diese natürliche Eßbremse. Und weil eine fettreiche Mahlzeit so gut schmeckt, essen wir meist viel zuviel davon. 

4. Der Vitaminlieferant

Die Qualität der Nahrung gewinnt immer mehr an Bedeutung. Und damit rückt natürlich auch der Vitamingehalt der Lebensmittel verstärkt in den Mittelpunkt einer durchdachten Ernährung. Eigentlich sind Vitamine nichts anderes als organische, nicht energieliefernde, essentielle Nährstoffe. Allerdings müssen Vitamine in ihrer ursprünglichen Form oder als Provitamine dem Körper zugeführt werden. Der Organismus selbst ist nicht in der Lage, diese lebenswichtigen Stoffe zu bilden. Weniger als zehn Milligramm reichen aus, um den Stoffwechsel auf Touren zu halten. Einzige Ausnahme: Vitamin C. Hiervon sollten Sie täglich ungefähr drei Gramm aufnehmen – am besten mit der Nahrung.

Vitamine haben ganz unterschiedliche Funktionen. Beispielsweise steuern die Vitamine des B-Komplexes zahlreiche Prozesse im Energie- und Baustoffwechsel. So sind Folsäure und Vitamin B12 maßgeblich am Zellaufbau sowie an der Blutbildung und Vitamin B6 am Eiweißstoffwechsel beteiligt. 

Tip:

Während einer Gewichtsreduzierung ist es besonders wichtig, daß Sie ihren Körper mit ausreichend Vitaminen auf Touren halten. Dafür sorgen viel frisches Obst und Gemüse. Wer an Vitaminen spart, macht schlapp! Beim Abnehmen mit Fatburnern ist die Versorgung in der Regel automatisch gewährleistet.

Generell werden Vitamine je nach ihrer physiologisch-chemischen Eigenschaft in fett- und wasserlösliche Verbindungen eingeteilt. Die Vitamine E, D, K und A – von Studenten einprägsam als „EDeKA“ zusammengefaßt – gelangen nur dann in den menschlichen Organismus, wenn gleichzeitig Fett zugeführt wird. Aber Vorsicht: Es reichen schon einige wenige Gramm Butter aus, um den gesamten Tagesbedarf des jeweiligen Vitamins abzudecken. Mehr Fett ist also nicht gleichbedeutend mit mehr Vitaminen! Besonders wertvolle Lieferanten sind Sonnenblumen-, Oliven- und Sojaöl sowie Avocados.

Wichtig ist, daß der Organismus deutlich länger in der Lage ist, fettlösliche Verbindungen und Vitamin B12 zu speichern. Doch auch hier ist die Speichermöglichkeit begrenzt, und deshalb gehören Vitamine zur täglichen Ernährung einfach dazu. Zumindest die Wochenbilanz sollte stimmen! Dies gilt natürlich auch für die nicht weniger wichtigen Mineralstoffe und Spurenelemente. Calcium sollten Sie täglich bis zu 900 mg, Kalium bis zu 4 Gramm, Magnesium bis zu 350 Milligramm und Natrium bis zu 10 Gramm aufnehmen. Der Phosphor-Tagesbedarf liegt bei etwa 800 Milligramm. Spurenelemente, ebenfalls anorganische Substanzen, werden vom Körper nur in sehr kleinen Mengen benötigt. Schon 15 Milligramm Eisen, ein Milligramm Fluor und 0,015 Milligramm Selen täglich reichen aus. Etwas anders sieht es bei Jod aus: Von diesem Spurenelement brauchen wir am Tag etwa 200 Milligramm.

Tip:

Vitamin C verbessert die Eisenaufnahme im Körper. Besonders Frauen benötigen das in Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Gemüse und Fleisch enthaltene Eisen für die Blutbildung.

Der menschliche Organismus ist durchaus in der Lage, die meisten Fette für den Erhalt der Körperfunktionen selbst herzustellen. Das heißt aber nicht, daß Fett im Kampf gegen lästige Pfunde komplett vom Speiseplan gestrichen werden kann. Schließlich bestätigt auch in diesem Fall die Ausnahme wieder die Regel: Der menschliche Organismus kann keine essentiellen Fettsäuren bilden, die beispielsweise in Fisch, Ölen und Margarine enthalten sind. Ungefähr zehn Gramm gehören täglich auf den Speiseplan. Achten Sie deshalb unbedingt auf die Fettqualität. Ausschlaggebend hierfür ist das Verhältnis von ungesättigten zu ungesättigten Fettsäuren.

5. Der Geschmacksträger

Fett ist nicht nur ein Energiespender, er ist auch der Verführer schlechthin: Denn fettarmer Käse schmeckt oft ziemlich fade, ohne Sahne gelingen viele Gerichte nur halb so gut, und auch das Marmeladenbrot verliert ohne Butter oder Margarine seinen Reiz. Es stimmt tatsächlich: Fett ist ein natürlicher Geschmacksträger. Es füllt zwar den Magen nicht und macht deshalb auch nicht satt, verstärkt aber den Genuß, indem es alle fettlöslichen Geschmacksstoffe in den Lebensmitteln bindet und sie damit noch leckerer macht. Und wer möchte darauf schon gerne verzichten? Das ist auch gar nicht notwendig. Es kommt nur auf die richtige Dosis an! Wer täglich nur einen einzigen Eßlöffel Butter – also zehn Gramm – zuviel ißt, nimmt in zehn Jahren fast einen Zentner zu! Und um diesen wieder loszuwerden, müssen satte 350 000 Kalorien verbrannt werden. In Deutschland sind es nach neusten Studien aber nicht nur zehn, sondern gleich 80 Gramm, die Tag für Tag zuviel verzehrt werden.

Allerdings sorgt nicht das Fett allein für Übergewicht. Zum echten Figurkiller wird es in Kombination mit den sogenannten schlechten Kohlenhydraten, die sich in Zucker, poliertem Reis und Weißmehlprodukten verbergen. Nach einem Stück Kuchen oder einer süßen Cremespeise werden die Fettzellen erst richtig faul. Fett wird dann nicht mehr in Form von Energie verbrannt, sondern einfach eingelagert. So entsteht langsam aber sicher Übergewicht.

III. Zuviel des Guten

1. Reserve für schlechte Zeiten

Fett wird immer dann im Körper abgelagert, wenn zuviel Energie zugeführt wird. Dieses System macht durchaus Sinn, denn es wurde ursprünglich für den Notstand konzipiert. Es basiert auf dem Prinzip, daß jeder Bissen vom Körper optimal genutzt wird. Der gesamte Stoffwechsel ist – genau wie bei den Tieren – auf permanenten Nahrungsmangel ausgelegt. Dieser uralte Energiespar-Effekt steckt in jedem Menschen und rät: Beweg dich so wenig wie möglich, und iß soviel wie möglich!

Vor gut 100 Jahren hatte dieses Sparprogramm noch seine Berechtigung, denn damals folgten nach den buchstäblich fetten Zeiten automatisch Hungerperioden. Es überlebten nur diejenigen, die die meisten Energiereserven hatten. Hungersnöte gibt es in unserer Überflußgesellschaft jedoch nicht mehr. Aber dennoch werden Fettreserven gehortet, als wenn es ums nackte Überleben ginge. Dabei wird zumindest die eine Seite der Welt immer schwerer und schwerer. Der Homo sapiens bringt es heute auf immerhin 23 Pfund mehr als noch vor einem Jahrhundert. Und es gibt doppelte so viele Übergewichtige wie noch im Jahre 1960. Tag für Tag verzehren wir 142 Gramm Fett, verbrennen aber in unserem Fernsehsessel weit weniger Kalorien als früher auf dem Feld.

2. Alles eine Frage der Gene?

Entscheiden unsere Gene darüber, ob wir dick oder dünn durchs Leben gehen? Ob wir uns genau überlegen müssen, was wir wann essen, um nicht gleich ein Kilo mehr auf die Waage zubringen? Oder ob bedenkenlos einen Schokoriegel nach dem anderen verzehren können? Keine Frage: Es gibt Menschen, die können essen soviel sie wollen und werden trotzdem nicht dick. Andere wiederum, die sogenannten guten Futterverwerter, nehmen schon vom Hinschauen zu. Zumindest im übertragenen Sinne! Experten führen dies darauf zurück, daß bei rund 20 Prozent aller Übergewichtigen die Nahrung im Organismus nicht effektiv genutzt wird. Diese Menschen verbrauchen wesentlich weniger Kalorien als normalgewichtige. Was sich bei ihnen in Form von Fett ansammelt, verpufft bei den anderen ungenutzt als Wärme. Und verantwortlich für diese scheinbare Ungerechtigkeit sind tatsächlich die Gene. Sie bestimmen darüber, ob jemand ein guter oder schlechter Kost- oder Futterverwerter ist. Die legendären schweren Knochen, mit denen häufig Gewichtsunterschiede gerechtfertigt werden, sind allerdings nichts anderes als eine faule Ausrede.

Wissenschaftler gehen heute übrigens davon aus, daß bei übergewichtigen Menschen die alten Überlebensstrategien verstärkt ausgeprägt sind. So ergaben verschiedene Untersuchungen eineiiger Zwillinge, daß die Geschwister auch dann das gleiche Eßverhalten haben, wenn sie getrennt aufwuchsen. So griffen Zwillinge mit einigen Pfunden zuviel immer wieder gezielt zu den echten Kalorienbomben.

Zusätzlich beeinflußt wird die Vererbung durch das ob-Gen. Ob steht in diesem Fall für den englischen Begriff „obesity“ und bedeutet Fettleibigkeit. In Tierversuchen konnte nachgewiesen werden, daß eine Störung des ob-Gens die Produktion des Sättigungshormons Leptin beeinträchtigt. Eine fatale Folge, denn dieses Hormon gelangt über die Blutbahn ins Gehirn und sorgt dafür, daß das Sättigungsgefühl rechtzeitig einsetzt. Das allein ist jedoch selten die Ursache für Übergewicht. Generell gilt: Überflüssige Pfunde nicht auf die Erbanlagen abwälzen, sondern das eigene Eßverhalten unter die Lupe nehmen!

Tip:

Um mögliche Stoffwechselstörungen auszuschließen, ist es jedoch empfehlenswert, sich vor einer Ernährungsumstellung gründlich von einem Arzt untersuchen zu lassen.

Entscheidend für die eigene Figur ist der Grundstein, der in der Kindheit gelegt wird. Denn Mutters Kochtopf stellt die Weichen für die Zukunft. Wer mit Cola und Pommes aufwächst, kann später seine Eßgewohnheiten nur sehr schwer umstellen. Fett macht eben auch Kinder fett. Und aus dicken Kids werden wiederum dicke Erwachsene.

Doch nicht nur Fastfood produziert Übergewicht, sondern auch eine Erziehung, die auf leergegessene Teller besteht. Dabei wissen die Kleinen selbst ganz genau, wann sie satt sind. Und eigentlich wissen sie auch, was gesund ist. Das belegt zumindest eine Studie der Fachhochschule Hamburg. Die drei bis sechs Jahre alten Teilnehmer hatten an einem großen Buffet eine Woche lang die Qual der Wahl. Sie griffen freiwillig zu Kartoffeln, Nudeln, Gemüse und Rohkost. Doch der Alltag sieht leider anders aus. Da werden aus übergewichtigen Kindern in der Regel eben auch übergewichtige Erwachsene. 80 Prozent aller Jugendlichen, die im Alter von 16 Jahren zuviel auf die Waage bringen, schaffen es auch später nicht, ihr Gewicht auf ein gesundes Maß zu reduzieren. Denn dummerweise verschwinden einmal angelegte Fettzellen nie wieder. Sie können zwar schrumpfen, warten aber ein ganzes Leben lang auf ihre Chance, um sich wieder zu füllen. Der Babyspeck vor dem dritten Lebensjahr fällt dabei nicht ins Gewicht. Bei normalgewichtigen Eltern – so eine Untersuchung der Universität von Cincinnati – haben diese kleinen Speckröllchen keine Auswirkungen auf die Körperfülle im Erwachsenenalter.

3. Die Formel fürs Idealgewicht: BMI

In den letzten Jahren waren nicht nur immer wieder andere Diäten angesagt, sondern auch neue Definitionen für das Idealgewicht. Lange Zeit galt die sogenannte Broca-Formel als maßgeblich. Nach dieser Formel errechnet sich das Normalgewicht aus der Körpergröße in Zentimetern minus einhundert. Um das Idealgewicht zu ermitteln, wurde bei Männern noch einmal 10 und bei Frauen 15 Prozent abgezogen. Mittlerweile haben sich Ärzte auf eine andere Berechnung geeinigt: Sie halten den Gewichts- oder Bodymass-Index für besonders aussagekräftig. Für den sogenannten BMI wird die Körpergröße in Kilogramm durch die mit sich selbst multiplizierte Körpergröße dividiert:

BMI = Körpergewicht in Kilogramm : Körpergröße (in Metern)²

An einem Beispiel wird die Formel deutlich: Bei einer Frau mit einem Gewicht von 60 Kilogramm und einer Größe von 1,70 Metern beträgt der BMI-Wert 20,8. Dies ergibt sich aus 60 geteilt durch 1,70 zum Quadrat.

Angestrebt wird nach einer Bewertung des Instituts für Ernährungswissenschaften der Universität Gießen bei Frauen ein BMI-Wert von 19 bis 24. Bei Männern sollte sich der Index zwischen 20 und 25 bewegen. Liegt der Bodymass-Index über diesen Werten, besteht Übergewicht. Es sollte regelmäßig kontrolliert und möglichst auch reduziert werden. Liegt der BMI-Wert jedoch über 30, sprechen Ärzte von einer gesundheitsgefährdenden Fettsucht. So fanden amerikanische Forscher in einer Langzeitstudie heraus, daß die Sterblichkeit bei Frauen mit einem BMI über 29 um bis zu 70 Prozent höher ist als bei Frauen mit einem nur unwesentlich erhöhten Index. 

 Betroffenen wird empfohlen, unter ärztlicher Aufsicht abzunehmen – besonders wenn zum Übergewicht noch Bluthochdruck, Diabetes mellitus oder erhöhte Blutfettwerte hinzukommen. Generell empfehlenswert ist eine Fastenkur, durch die der Körper zunächst entgiftet und entschlackt wird. Wichtig ist aber immer, anschließend die alten Eßgewohnheiten über Bord zu werfen und den Speiseplan umzukrempeln!

Bei einem BMI-Wert von über 40 besteht ein extrem hohes Risiko für die Gesundheit. Eine ärztliche Behandlung ist dringend erforderlich!

Aber Vorsicht: Eindeutige Auskunft über den Zustand des eigenes Körpers gibt weder die Waage noch der BMI. Schließlich ist Fett leichter als Muskel! Deshalb kann ein durchtrainierter Mensch  durchaus einen erhöhten BMI-Wert haben, während ein scheinbar dünner viel zu viel Fett mit sich herumträgt. Die Verfettung findet schleichend statt und wird erst mit den ersten Pölsterchen sichtbar. Wer es ganz genau wissen will, kann den Fettanteil seines Körpers mit einer elektronischen Waage messen, die mit Hilfe von Schwachstrom den Widerstand der Zellen mißt. Auf diese Weise kommt die Waage dem Fett auf die Spur.

Beachtet werden sollte bei den Messungen, daß Frauen generell einen um zehn Prozent höheren Fettanteil als Männer haben. Und den brauchen sie auch, um fruchtbar zu bleiben. Besonders während in der Pubertät, in der Schwangerschaft und in den Wechseljahren legen Frauen meist an Gewicht zu. Verantwortlich dafür ist das Hormon Östrogen. Es sorgt auch dafür, daß sich vor der Menstruation vermehrt Wasser im Gewebe ansammelt und der Zeiger der Waage nach oben schnellt. Das Sexualhormon hat aber auch eine gute Seite: Zusammen mit Calcium und ausreichend Bewegung schützen Östrogene vor Osteoporose.

Tip:

Der BMI gilt nur für Erwachsene! Wenn Sie jedoch den Eindruck haben, daß ihr Kind zu dick ist, sollten Sie Ihren Arzt zu Rate ziehen. Er hilft Ihnen dabei, das Eßverhalten Ihres Kindes sehr behutsam zu ändern.

Die Männer haben es beim Abnehmen leichter: Ihre Fettzellen sind kleiner und können nicht so viel einlagern wie die der Frauen. Und ihre im Vergleich zu Frauen größere Muskelmasse verbraucht die Kalorien buchstäblich im Schlaf. Denn Muskeln verbrennen auch im Ruhezustand Energie. Zusätzlich sorgt das Sexualhormon Testosteron für eine deutlich schnellere Gewichtsabnahme. Aber einen Haken hat die Sache trotzdem: Der berüchtigte Bierbauch ist wesentlich gefährlicher als die weiblichen Rundungen. Denn der Bauch stellt ein hohes Risiko für Herz und Kreislauf dar.

Bei allen Gefahren, die Übergewicht mit sich bringt, sollten Sie trotzdem Ihr Wunschgewicht realistisch ansetzen. Es ist weder erstrebenswert noch gesund wie Kate Moss oder Twiggy auszusehen. Wir sind nun mal nicht alle gleich gebaut, und nicht jeder ist mit der Figur einer Elfe ausgestattet. Lieben können wir unseren Körper trotzdem – wenn wir ihn mit all seinen kleinen Fehlern akzeptieren. Bei überzogenen Vorstellungen geraten wir nur allzu schnell in den Teufelskreis der Eß-Brech-Sucht (Bulimie) oder erkranken an Magersucht, die bis zum Tode führen kann. Auch in weniger tragischen Fällen bleiben Körper und Seele auf der Strecke. In der Regel hilft den Betroffenen – übrigens überwiegend Frauen – nur noch eine psychologische Behandlung. Doch bevor sie zu ihrer Krankheit bekennen, haben sie meist einen langen Leidensweg hinter sich.

4. Risikofaktor Übergewicht

Übergewicht ist teuer! Nicht nur das Anfuttern kostet Geld, sondern auch die Folgeerscheinungen. Für ihre ärztliche Versorgung müssen in der Bundesrepublik rund 36 Milliarden Mark pro Jahr ausgegeben werden. Und etwa ein Drittel aller Kosten des deutschen Gesundheitswesens entfällt auf die Behandlung ernährungsbedingter Krankheiten. Das sind nach einer Schätzung des Bundesministeriums für Gesundheit immerhin 84 Milliarden Mark. Doch im Gegensatz zu Großbritannien findet hierzulande noch immer kein Umdenken statt. Bei den Deutschen stammt trotz aller Aufklärungskampagnen über 40 Prozent aller aufgenommenen Kalorien aus Fett. Die Briten, einst ebenfalls die absoluten Schlemmer, haben ihre Ernährungsgewohnheiten geändert und nehmen mittlerweile weit weniger Fett auf.

Also: Jedes Pfund zuviel stellt eine Risiko für die Gesundheit dar! Es kommt nicht nur zu Verschleißerscheinungen der überlasteten Gelenke, sondern auch zu Herzinfarkten, Schlaganfällen und Gallensteinen. Allein 77 Prozent der Übergewichtigen leiden an Stoffwechselerkrankungen. Doch das ist längst noch nicht alles. Übergewichtige neigen dreimal häufiger als normalgewichtige Menschen zu Bluthochdruck, überhöhten Cholesterinwerten und Zuckerkrankheit. Besonders gefährlich ist der Bluthochdruck, und bereits zehn Kilo zuviel erhöhen die mmHg-Werte. Wer die magische Grenze von 140/90 mmHg überschreitet, sollte seinen Blutdruck unbedingt regelmäßig kontrollieren lassen. Die beste Behandlung ist jedoch in der Regel eine Gewichtsreduzierung. Denn mit jedem Kilo weniger sinkt meist auch der Blutdruck!

Ist das Normalgewicht um mehr als 40 Prozent erhöht, besteht zudem die Gefahr, an Darm- oder Prostatakrebs zu erkranken. Außerdem wurden bei deutlich übergewichtigen Frauen verstärkt Brust-, Gebärmutter oder Gallenblasenkrebs festgestellt. Überflüssige Pfunde stehen außerdem in Verdacht, die Entstehung von Asthma zu begünstigen. Eine Studie der Harvard Universität in Boston ergab beispielsweise, daß die Wahrscheinlichkeit, an Asthma zu erkranken, bei übergewichtigen Menschen dreimal so hoch ist wie bei normalgewichtigen.

Tip:

Das Körpergewicht schwankt von Tag zu Tag. Wenn Sie einen wirklich aussagekräftigen Wert ermitteln möchten, stellen Sie sich täglich auf die Waage. Am Ende einer Woche addieren Sie die einzelnen Gewichte und teilen dann diesen Betrag durch sieben.

Insgesamt wird die Lebenserwartung durch Übergewicht deutlich verringert. Amerikanische Wissenschaftler belegten mit mehreren Untersuchungen, daß rund ein Drittel aller frühzeitigen Todesfälle verhindert werden könnte, wenn die erheblich Übergewichtigen nur fünf bis zehn Prozent abspecken würden. Und allein die Nürnberger Klinik schält Jahr für Jahr bei 1200 Patienten garnelengroße Fettklumpen aus den Halsschlagadern. Ohne diese Operationen käme es bei den Betroffenen mit hoher Wahrscheinlichkeit zum gefürchteten Schlaganfall. 

Fett gefährdet aber nicht nur unsere Gesundheit, sondern auch unsere Intelligenz. Denn Fett lagert sich nicht nur in den Fettzellen und in den Gefäßen ab, es setzt auch unserem Gehirn zu. Die Nobelpreisträger Neher und Sackmann wiesen bereits 1991 nach, daß die einzelnen Gehirnzellen direkt miteinander kommunizieren. Fett verklebt die Verbindungskanäle zwischen ihnen. Die Folge: Das Erinnerungsvermögen läßt nach.   

Experten streiten sich allerdings noch immer darüber, ob überflüssige Pfunde allein als Risikofaktoren für die einzelnen Krankheiten zu bewerten sind.  Einige Wissenschaftler stellen vielmehr die These auf, daß Übergewicht erst zusammen mit unausgewogener Ernährung, Streß und vor allem Bewegungsmangel zu einer echter Gefahr wird. Der amerikanische Forscher Steven Balair vom Cooper Institut for Aerobics Research in Dallas geht sogar noch einen Schritt weiter. Er behauptet, es sei besser dick und fit zu sein als mager und untrainiert. Balair untersuchte 25 000 Normal- und Übergewichtige und kam zu dem Schluß, daß es gesunde Körper in allen Formen und Größen gibt. Wichtig – so Balair – sei allein ein ausreichendes Maß an Bewegung. In der Regel sind es aber wohl die Übergewichtigen, die sich unausgewogen ernähren und nur wenig Sport treiben.

Wissenschaftlich erwiesen ist, daß Abnehmen das Immunsystem stabilisiert. Gemildert werden außerdem allergische Reaktionen, die auf geschwächte Abwehrkräfte zurückzuführen sind, sowie die Beschwerden von einigen rheumatischen Erkrankungen.

5. Wenn die Seele leidet

Übergewichtige Menschen haben in unserer Wohlstandsgesellschaft einen schweren Stand. Denn nur wer schlank ist, wird auch anerkannt! Überflüssige Pfunde sind out und stehen für Mißerfolg, Passivität und Isolation. Beispielsweise belegte jetzt eine Untersuchung, daß amerikanische Führungskräfte für ihr Gewicht sogar kräftig zur Kasse gebeten werden: Ihr Jahreseinkommen sinkt um 1000 Dollar pro Pfund Übergewicht. Doch die Abneigung gegen die Größe XXL bezieht sich nicht nur auf den Arbeitsplatz: Übergewichtige Menschen haben es auch schwer, wenn es um die Liebe geht. Amerikanische Studenten zeigen sich in diesem Punkt von ihrer radikalsten Seite. Sie sagten im Rahmen einer Studie aus, lieber eine geisteskranke oder blinde Frau als eine übergewichtige heiraten zu wollen.

Dabei sind die Ideale, die unser Schönheitsempfinden prägen, den Launen der Mode entworfen. Das ausgehungerte Aussehen vieler Modells galt längst nicht immer als erstrebenswert. Vielmehr waren stattliche Rundungen einst willkommene Anzeichen für Wohlstand, und auch berühmte Maler wie Rubens hätte sich im 17. Jahrhundert niemals an einer Frau wie Twiggy versucht. Dick war auch  während des Wirtschaftswunders chic, doch heute stellt der Überfluß eine immer größere Herausforderung dar. In ist nur, wer den smarten Werbetypen mit ihrem Zahnpastalächeln ähnelt und den vielen süßen Versuchungen scheinbar locker widersteht. Und alle anderen? Die bleiben immer öfter auf der Strecke und neigen zunehmend zu echten Durchhängern. So wurde wissenschaftlich belegt, daß Übergewichtige häufiger unter Depressionen leiden als Normalgewichtige. Hinzu kommen unter Umständen Schlafstörungen, die wiederum zu einem geschwächten Immunsystem führen können. Das ergab eine Schlafstudie der Universität von Pennsylvania. Von den 73 stark übergewichtigen Probanden schliefen die meisten deutlich schlechter und oberflächlicher. Und sie fühlten sich morgens erschöpft.

Doch Übergewicht bringt nicht nur die Seele, sondern auch den Hormonhaushalt durcheinander. Wissenschaftler der Universität Heidelberg fanden beispielsweise heraus, daß starkes Übergewicht der Frau die Ursache für einen unerfüllten Kinderwunsch sein kann. Kommt es trotz der überflüssigen Pfunde zu einer Schwangerschaft, besteht ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko. Und auch während der Pubertät reagiert der weibliche Körper auf einen erhöhten Fettanteil: Die Hormonumstellung erfolgt deutlich früher und kann sogar zu Entwicklungsstörungen führen.

IV. Fette Zeiten

1. Teufelskreis Diät

Jeder zweite Deutsche ist zu dick. 15 Prozent neigen sogar zur Fettsucht. Und was machen wir dagegen? In jedem Frühjahr steht eine neue Diät auf dem Programm. In der Regel verspricht sie, möglichst viele Pfunde in möglichst kurzer Zeit zu verlieren. Über 40 Prozent der westdeutschen und über 30 Prozent der ostdeutschen Frauen haben diese Wunderkuren bereits mindestens einmal ausprobiert. Und für fast 5 Prozent ist die künstliche Hungersnot ein Dauerzustand.

Blitzdiäten sind gefragt, und der Körper wird mit hartgekochten Eiern oder jede Menge Ananas auf Crash-Kurs gebracht. Radikale Methoden, aber anfangs sind sie sogar erfolgreich. Das Dumme ist nur, daß lediglich vermehrt Wasser ausgeschieden wird, während die Fettpölsterchen hartnäckig an ihrem Platz bleiben. Denn weniger Nahrung bedeutet in der Regel auch weniger Zucker. Folglich sinkt zu Beginn der Diät der Blutzuckerspiegel. Der Organismus schüttet vermehrt Glukagon aus, das den Blutzucker durch die Bildung von Zucker aus Eiweiß und Fett fördert. Es kommt zu einem Abbau des Zuckervorrats der Leber. Und dieser Vorrat, der aus den sogenannten Glykogen besteht, bindet mit Eiweiß bedeutend mehr Wasser als Fett. Werden Glykogen und Eiweiß abgebaut, wird dieses Wasser wieder ausgeschieden. Sie verlieren keine Pfunde, sondern Liter.

Bereits nach wenigen Tagen Diät bewegt sich der Zeiger der Waage kaum noch, und der Körper schaltet auf sein Öko-Programm um. Lästige Pfunde purzeln nicht, und nach dieser Power-Diät-Woche ist das alte Gewicht auch bald wieder erreicht, wenn Sie wie vor der Kur essen. Und bei einer Nulldiät? Da verbrennt der Körper nicht wie gewohnt Zucker und Fett, sondern Eiweiß – also sich selbst. Er verzehrt seine Muskeln, verbraucht Zellen der Darmschleimhaut sowie Verdauungsenzyme und schreckt auch vor seinem Immunsystem nicht zurück. Es kommt zu einer Schwächung des Körpers und nicht zuletzt auch zu depressiven Verstimmungen. Wird im Übermaß körpereigenes Eiweiß abgebaut, kann sogar der Herzmuskel geschwächt werden. Erst nach vier bis fünf Tagen stellt sich der Organismus erneut um und verbrennt immerhin 40 Prozent Kalorien in Form von Fett. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, Nulldiäten immer unter ärztlicher Aufsicht durchzuführen!

Tip:

Um ein einziges Kilo zu verlieren, müssen 7000 Kalorien eingespart werden. An einem einzigen Tag ist dies gar nicht zu schaffen – auch nicht mit einer Nulldiät!

Langfristiger Erfolg kann mit keiner Diät erzielt werden! Trotz aller Versprechungen schafft es nur ein einziger Übergewichtiger von 200, nach einer Diät sein neues Gewicht länger als ein Jahr zu halten. Dagegen sind 95 Prozent der Betroffenen nach fünf Jahren schwerer als noch vor ihrer vielversprechenden Abmagerungskur.

Selbst wenn Sie die Diät-Tortouren durchhalten – und das sind nur maximal 30 Prozent –, werden Sie mit Hungern Ihre Kilos nicht auf Dauer los. Denn je schneller Sie abnehmen, desto schneller nehmen Sie auch wieder zu. Die Natur ist eben sehr einfallsreich, und durch das automatisch eingebaute Öko-Programm schafft es der Körper, künftig mit weniger Kalorien zu haushalten. Er drosselt ganz einfach seinen Grundumsatz und setzt möglichst wenig Energie ein, um die Lebensfunktionen zu erhalten. Essen Sie nun nach einer solchen Crash-Woche genau wie vor der Diät, mehren sich die Pfunde auf wundersame Weise. Schließlich verbraucht Ihr Körper nun weniger als je zuvor. Und er ist darauf erpicht, die verbrauchten Brennstoffe möglichst schnell wieder zu ersetzen. Hamstern ist angesagt! Sie werden dicker als vor der Diät. Und mit der nächsten Kur kommt es lediglich zum sogenannten Jojo-Effekt! Bei eingefleischten Diätlern ist der Organismus in der Lage, bereits nach einer Rekordzeit von nur vier Stunden ohne Nahrung auf Sparflamme umzustellen. Außerdem gibt es nach jeder Diät etliche Falten und Runzeln mehr, und die Muskeln sind nur noch schlapp und kraftlos.

Langfristig erreichen Sie Ihr Wunschgewicht nur, wenn Sie ihre Ernährungsgewohnheiten ändern und die überflüssigen Pfunde langsam verschwinden. Dabei müssen nicht alle Kalorien runtergeschraubt werden, sondern in der Regel nur die Fettkalorien. In der Regel sind es gerade die fettreichen Nahrungsmittel, die von übergewichtigen Menschen im Übermaß konsumiert werden.

Tip:

Entscheidend für eine langfristige Gewichtsreduzierung ist aber nicht nur eine gezielte Auswahl der Lebensmittel und damit eine geringere Energiezufuhr. Es gehört auch eine Steigerung des Grundumsatzes durch Bewegung dazu!

Wählen Sie Ihre Nahrungsmittel nach der Nährstoffdichte aus. Sie sollte immer möglichst hoch sein! Unter Nährstoffdichte verstehen Ernährungswissenschaftler übrigens nichts anderes als das Verhältnis zwischen der Nährstoffmenge und dem Energiegehalt. Und zu diesen Nährstoffen gehören neben Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen auch essentielle Fettsäuren.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Erscheinungsjahr
2015
ISBN (ePUB)
9783959120203
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2015 (März)
Schlagworte
Diät Gesundheit Ernährung
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Titel: Fatburner: Abnehmen ohne Kalorientabelle